Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 483† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1625

Beschreibung

Sterbeinschrift des Matthias Erlmüller und Spruch. Genauer Standort unbekannt. Unter beiden Inschriften ein Wappen.

Text und Wappen nach Cgm 3017.

  1. I.

     ut flores mollesque rosae vel lilia marcentsic hominis vita et tempus inane perit.

  2. II.

     anno 1625. den 6. Aprilis ist in gott selig entschlaffen der ehrbar und zichtig jünglin Matthias Erlmüller seines altersa) 12. iahr dem Gott und allen christglaubigen seellenb) gnedig und barmherzig sein wolle.

Übersetzung:

Wie Blumen und sanfte Rosen und Lilien welken, so gehen auch Leben des Menschen und die Zeit nichtig dahin. (I)

Versmaß: Distichon. (I)

Wappen:
Erlmüller1).

Kommentar

Matthias Erlmüller war der Sohn des Äußeren Rats Leonhardt Erlmüller2) und der Anna, Witwe des Inneren Rats Hans Schneider3), die nach dem Tode Leonhardt Erlmüllers den Bürger und Gastwirt Hans Friedrich Schlay heiratete. Am 16. August 1630 wird von Bürgermeister und Rat der Stadt mit 1000 fl. rh. aus ihrem Erbe ein Zins von 50 fl. rh. für einen Jahrtag für sie, ihre drei Ehemänner und den verstorbenen Sohn Matthias an der Kirche Zur Schönen Unserer Lieben Frau gekauft4).

Textkritischer Apparat

  1. im folgt Oefeleana 300.
  2. gott folgt ein zweites Mal Clm 2105.

Anmerkungen

  1. Siebmacher Bg1 22.
  2. Leonhardt Erlmüller gehörte von 1616 bis zu seinem Tod 1622 dem Äußeren Rat an.
  3. Hans Schneider gehörte ab 1605 dem Äußeren Rat an, 1609 stieg er in den Inneren Rat auf; 1612 ist er nicht mehr in der Ratsliste geführt, war also wohl verstorben.
  4. Vgl. StadtA Ingolstadt Urkunde A 377 vom 16. August 1630.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 23r, Nr. 85; Oefeleana 300 p. 55; Cgm 3017 fol. 8r; Götz, Grabsteinbuch 27.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 483† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0048300.