Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 481† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1625

Beschreibung

Stifterinschrift für das Epitaph des Hieronymus Arnold Rath. Ehemals über der Chorhauptkapelle in der (Chorhoch-)Wand (Clm 2105). Eine Schrifttafel verbunden mit einem Bild des Jesusknaben, der mit dem Hl. Johannes dem Täufer spielt.

Beschreibung, Wappen und Text nach Clm 2105.

  1. Deo optimo maximo. Hieronimo Arnoldo, Rathio Geldro Bomellano, juris consulto, per XXX annos legum professori ordinario, serenissimorum Ferdinandi et Maximiliani electorum nec non Quilielmia) et Alberti Boiariae ducum consiliario, haeredes pie posuerunt. Caelebs obiit XXVII. January anno MDCXXV aetatis suae LXIVb).

Übersetzung:

Gott, dem Allmächtigen und Allgütigen. Dem Hieronymus Arnold Rath aus Zaltbommel in Geldern, Rechtsgelehrtem, dreißig Jahre lang Professor der Rechte, der durchlauchtigsten Kurfürsten Ferdinand1) und Maximilian sowie der bayerischen Herzöge Wilhelm und Albrecht Rat, setzten seine Erben frommen Sinns (dieses Denkmal). Er starb unverheiratet am 27. Januar im Jahre 1625, im 64. Lebensjahr.

Wappen:
Rath2).

Kommentar

Hieronymus Arnold Rath stammte aus Zaltbommel (Prov. Gelderland/Niederlande). Er stand in Verbindung mit Quirin Leoninus (vgl. Nr. 371) und kam wohl durch ihn nach Ingolstadt. Zunächst studierte er in Leiden und ab 1589 in Ingolstadt Jura. Vermutlich wurde er kurz vor 1594 zum Doktor beider Rechte promoviert. Im Juli 1594 wurde er zunächst außerordentlicher, nach einer dreimonatigen Probezeit ordentlicher Professor der Institutionen. 1601 ging er als Hofrat und Praeceptor Albrechts (VI.) nach München, seine Professur wurde ihm reserviert. 1613 kehrte er nach Ingolstadt zurück und las bis zu seinem Tod den Codex. Abweichend zur Überlieferung der Inschrift wird der 4. Januar 1625 als sein Todesdatum überliefert3).

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. anima Deo vivat zusätzlich Cgm 3017.

Anmerkungen

  1. Ferdinand von Bayern, Erzbischof von Köln (1612-1650).
  2. Drei Geweihstangen; abweichend in Cgm 3017: gespalten, vorne drei Federn, hinten drei Ochsenköpfe.
  3. Vgl. Biographisches Lexikon 328f.; zur Matrikel vgl. Pölnitz, Matrikel 1589, 1207,1. Zur Familie vgl. auch Ostermair, Bürgerbuch III, 177.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 18r, Nr. 64; Oefeleana 300 p. 39; Cgm 3017 fol. 6r; Götz, Grabsteinbuch 52.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 481† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0048102.