Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 464† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1619

Beschreibung

Stifterinschrift für ein Gedächtnismal für Nikolaus (IV.) Everhard.

Text und Wappen nach Clm 2105.

  1. Nicolao Everhardo iuris consulto, Nicolai iunioris filio et senioria) eiusdem nominis nepoti, Augustae Vindelicorum defuncto et ad patrem, avum paternum unum respective ex germanis ipsomet petenteb) huc translato, viro integro, parenti fidelissimoc) moestissimi filii pietatis ergo posuerunt. Obiit die XXVIII. decembris anno MDCXIX, aetatis suaed) XLIX.

Übersetzung:

Dem Rechtsgelehrten Nikolaus Everhard, des jüngeren Nikolaus Sohn und des Älteren des selben Namens Enkel, der in Augsburg gestorben ist und zum Grab des Vaters und des einen Großvaters väterlicherseits, beziehungsweise von seinen Geschwistern und ihm selbst erbeten, hierher überführt worden ist, dem rechtschaffenen Mann, dem sehr getreuen Vater, ließen die tieftraurigen Kinder aus Frömmigkeit (dieses Denkmal) setzen. Er starb am 27. Tag Dezember im Jahre 1619, im 49. Lebensjahr.

Wappen:
Everhard1).

Kommentar

Nikolaus (IV) Everhard war der Sohn des Rechtsprofessors Nikolaus (III) Everhard (vgl. Nr. 332†) und der Kunigunde, geb. Urmüller. Er war ein Enkel Nikolaus (II) und Urenkel des Begründers der Dynastie Nikolaus (I) Everardi. Er immatrikulierte sich am 11. Juli 1578 an der Hohen Schule2). Sollte die Altersangabe auf dem Grabdenkmal stimmen, war er zum Zeitpunkt seiner Immatrikulation nur neun Jahre alt. 1593 ist ein Nikolaus Everhard durch eine Matrikel für Bologna nachgewiesen, 1594 für Siena3). Nikolaus Everhard war ab 1598 einer der ersten Rechtsgelehrten im Dienste der Fugger4).

Textkritischer Apparat

  1. Senioris richtig Cgm 3017 und Oefeleana 300, dort das End-s zweimal rot unterstrichen.
  2. petenti Cgm 3017, petente oder petenti zu jeweils anderem verbessert.
  3. ac zusätzlich Cgm 3017.
  4. Fehlt Cgm 3017.

Anmerkungen

  1. Siebmacher Bg3 43 (Eberhart).
  2. Pölnitz, Matrikel 1578, 1066,12.
  3. Accorsi, Matricola Nr. 1773.
  4. Vgl. die Anstellungsverträge vom 1. Juni 1598 und vom 1. Juni 1601 (FA 34.8 fol. 286-289), vgl. dazu Hildebrandt, Diener und Herren 156.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 11r, Nr. 41; Oefeleana 300 p. 27; Cgm 3017 fol. 3v; Götz, Grabsteinbuch 29.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 464† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0046403.