Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 449† Franziskanerklosterkirche Mariae Himmelfahrt 1614

Beschreibung

Stifterinschrift des Johann Sutor (Schuster) für seine Eltern Erhardt Schuster und Beatrix, geb. Harlacher. Ehemals im Friedhof.

Text nach Clm 1533.

  1. I.

     Gott dem allmechtigen zu lob undt ehr, dan auch seinen liebn vatter Erhardt Schuester burger undt hofböckhen der den 29. May 1614 gestorbn undt seiner libn muetter Beatrix Harlacherin, so den 21. February 1611 gestorbn hat maister Joannes Sutor dises Epitaphium machen lassen.

  2. II.

     Crimina nostra, deus noster, demitte, redemptor,da matri requiem, da, deus, oro, patri.Mors tua, christe deus: vita salusque mea est.

Übersetzung:

Unsere Verbrechen, unser Gott, Erlöser, vergib, gib der Mutter Ruhe, gib sie Gott, ich bitte, dem Vater. Dein Tod, o Christus, Gott, ist mein Leben und mein Heil. (II)

Versmaß: Distichon, gefolgt von Pentameter1). (II)

Kommentar

Der Bäcker Erhardt Schuster ist als Zeuge einer Testamentserrichtung 1581 genannt2). Er wird als Besitzer eines Hauses im untersten Stadtviertel im Brunnenbuch von 1590 fassbar3). Ein Johann Schuster aus Ingolstadt immatrikuliert sich zusammen mit einem Bruder Erhard 1594 an der Hohen Schule als Student der Grammatik, vielleicht handelt es sich bei ihm um den Stifter4).

Anmerkungen

  1. Ungewöhnliche Form, vielleicht ist ein Hexameter ausgefallen, freundlicher Hinweis von Ilas Bartusch, Inschriftenkommission Heidelberg.
  2. StadtA Ingolstadt Urkunde C 525 vom 26. Januar 1581.
  3. Vgl. Hofmann, Geschichte II, 220.
  4. Pölnitz, Matrikel 1594, 1316,23.

Nachweise

  1. Clm 1533 p. 381.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 449† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0044909.