Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 448 Spitalkirche Hl. Geist 1614

Beschreibung

Sterbeinschrift vom Epitaph des Matthäus Schechtel und seiner Ehefrau Kunigunde. Innen, Westwand. Dreiteiliger Aufbau. Unten Schrifttafel in Rollwerkrahmen mit Inschrift (I) in fünf Zeilen, darüber zwischen zwei am Fuß mit je einem Wappenschild verzierten Pilastern Relief Kruzifix mit Maria und Johannes sowie Stiftern: in der Mitte Kruzifix mit Titulus (II) in Wolkenkranz, links Maria, rechts Johannes, links im Vordergrund kniend der Verstorbene, rechts seine Gattin, jeweils einen Rosenkranz in den Händen. Über dem Relief gesprengter Volutengiebel mit Obelisk. Abgewittert. Text- und Bildverlust rechts. Aufnahme nach Photo Inschriftenkommission aus den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, Verwitterung seither weiter fortgeschritten. Kalkstein.

Text nach Photo Inschriftenkommission.

Maße: H. 111 cm, B. 76 cm, Bu. 2,3 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. I.

     Anno 1614 den 7 May Starb der Erb[ar] / Matheus Schechtel . Anno 16<..> den <---> / Starb die Erbare Frau Kinigundaa) Schechtlin sein Ehe/liche Hausfrau der baider Seelen Gott genedig Sein / wölle Amenb) .

  2. II.

     INRI

Wappen:
Schechtel1), unbekannt2).

Kommentar

Die Schrift weist einige Besonderheiten auf, so sind die a-Formen durchwegs zweistöckig gestaltet, r kommt ausschließlich als Bogen-r vor. Unterlängen des h sind durchwegs tief heruntergezogen, wobei das unten gebrochene Ende des Schaftes mit dem Bogen eine Buchstabenschließung bewirkt, auch bei b findet sich eine Form, bei der die Buchstabenschließung unten eher durch die Brechung des Schaftes als durch eine Hinführung des Bogens zum Schaft gestaltet scheint.

Matthäus und Kunigunde Schechtel (Schächtel) wurden am 6. Januar 1602 als Pfründner in das Spital aufgenommen3).

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. Zentriert, zwischen wölle und Amen ein weiter Abstand.

Anmerkungen

  1. Ein schreitendes Reh (?) nach links.
  2. Durch geschweifte Spitze gespalten, Schildhaupt mit drei sechszackigen Sternen belegt, unten zwei gekreuzte Vogelbeine.
  3. StadtA Ingolstadt Urkunde B 533 vom 6. Januar 1602.

Nachweise

  1. Spiegel, Spitalkirche 54; Götz, Kl. Kirchen 96.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 448 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0044803.