Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 416† Hl. Kreuz (abgegangen) (1606)

Beschreibung

Gedenkinschrift für Theoderich Canisius. Ehemals am Allerheiligenaltar1).

Text nach Rader.

  1. Symbolum TheodoriciIESVS MARIAIngenium tristis deleuit nobile casuset rapuit, quicquid legerat ante laborNomina bina tamen, morbus quae salua reliquit,plus potuere omnes quam docuere scholae.

Übersetzung:

Einen edlen Geist hat das traurige Schicksal vernichtet und raubte, was immer vorher die Mühe gesammelt hat. Je zwei Namen jedoch, die die Krankheit heil zurückgelassen hat, vermochten mehr als alle Schulen lehrten.

Versmaß: Distichen.

Kommentar

Theoderich Canisius S.J. war ein jüngerer Stiefbruder des Hl. Petrus Canisius. Er studierte zunächst in Nijmwegen und trat dann in den Jesuitenorden ein. 1557 wurde er in Bologna zum Doktor der Theologie promoviert. Er wirkte als Kollegienrektor in München, Dillingen und Ingolstadt. Er verstarb am 27. September 1606 in Ingolstadt. Auf ihn und seinen älteren Stiefbruder bezieht sich wohl die Anspielung auf die nomina bina in der Inschrift.

Anmerkungen

  1. Angabe Raders: Funeratus est in templo S. Crucis domestica sui nempe laboris domicilio et quasi mausoleo ad aram Omnium sanctorum, cum quibus in coelo aeternos celebrat triumphos illatus.

Nachweise

  1. Rader, Bavaria Pia 151.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 416† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0041601.