Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 414† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1606

Beschreibung

Sterbeinschriften des Kaspar Lagus und seiner Ehefrau Susanna, geb. Eckert. Ehemals im Friedhof; im Fußboden vor dem ersten Fenster der Michaelskapelle (Clm 2105).

Text nach Clm 2105, Wappen nach Cgm 3017.

  1. anno domini 166a) den 29. Ianuarij starb der edl und hochgelehrte herr Caspar Lagus zw Erlach1) beeder rechten doctor und in die 48 iar hocher shuell alhie professor fürstlicher durchlaucht in Bayrn rath und pfleger zw Köshing. anno dominib) 1595c) den 10. Februarij starb die edl ehrntugenthaft frau Susanna Ekartin sein erste hausfraw. denen sambt allen christglaubigen seellen der allmechtig Gott gnädig und barmherzig seyn wölle amenb).

Wappen:
Lagus?2).

Kommentar

Zu Kaspar Lagus (Haas) vgl. die vorangehende Nummer. Er war von 1586 bis 1602 Pfleger zu Kösching3).

Textkritischer Apparat

  1. 16_6 Clm 2105; 1606 Cgm 3017.
  2. Fehlt Cgm 3017.
  3. 1598 Cgm 3017.

Anmerkungen

  1. Eigentlich Erlachhof, Sitz, Sedlhof, Hofmark (?), heute Gde. Großmehring, Lkr. Eichstätt; 1564 von Kaspar Lagus erworben. Vgl. HAB Altbayern I, 46 (Ingolstadt) 226.
  2. Dreimal geteilt. Siebmacher BayA1 157 gibt abweichend zum Befund für Kaspar Lagus an: „von G. und G. geteilt (Sic! und fälschlich für gespalten); vorne drei b. Lilien untereinander, hinten drei b. Balken“. Sowohl Cgm 3017 als auch Clm 2105 zeigen einen zweiten, ledigen Schild. Es ist also zu fragen, ob es sich bei dem abgebildeten vielleicht um das Eckartsche Wappen handelt. Denkbar ist aber auch, dass es sich bei dem Wappen nicht um das des Kaspar Lagus, sondern um das seines Schwiegersohnes und Stifters der Grabkapelle, Joachim Denich, handelt (vgl. Nr. 419†). Das Wappen Denichs (vgl. Siebmacher Si5 Z13) ist dreimal von rot und weiß geteilt, der obere weiße Platz mit einer, der untere mit zwei roten Rosen belegt. Die Handschriften geben auch bei anderen Abzeichnungen des Denichwappens die Rosen nicht wieder (vgl. z. B. Nr. 419†). Ob sie von Anfang an fehlten (bzw. bei Siebmacher irrtümlich angegeben wurden) oder zur Zeit der Aufnahme durch die Kopisten bereits verloren waren, ist nicht festzustellen.
  3. Kösching, heute Gemeinde im Landkreis Eichstätt, ehem. herzoglich bayerisches Pfleggericht. Zu Lagus als Pfleger vgl. HAB Altbayern I, 46 (Ingolstadt) 132; Ferchl, Behörden 400.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 88r-v, Nr. 263; Cgm 3017 fol. 28r; Götz, Grabsteinbuch 42.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 414† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0041403.