Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 398 Spitalkirche Hl. Geist 1592–1602

Beschreibung

Stifterinschrift des Hans Stainauer zur Wandmalerei Christus als Salvator mundi. Westwand, südlich der Orgel, wohl als Gegenstück zur Schutzmantelmadonna (vgl. Nr. 365). Christus im blauen Gewand und rotem Mantel, die Rechte segnend erhoben, in der Linken die vom Kreuz bekrönte Weltkugel. Zu seinen Füßen rechts und links je ein Wappenschild, über den Wappen die Stifterinschrift (I). Rechts und links des Hauptes Christi Beischrift (II), diese vielleicht später, zumindest bei Spiegel nicht erwähnt.

Schriftart(en): Fraktur (I), Kapitalis (II).

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. I.

     Diese figur hatt der Ehr(n)vest Herra) // hans steinauer, deß in(n)ern Raths / Alhieb) Male(n) laße(n)c) ·

  2. II.

     SALVATORa) // MVNDI

Übersetzung:

Erlöser der Welt. (II)

Wappen:
Stainauer1), Starnberger(?)2).

Kommentar

Hans Stainauer ist 1590 als Mitglied des Äußeren Rats belegt, bereits 1592 gelingt ihm der Aufstieg in den Inneren Rat. In der Inschrift wird er bereits als deß innern raths allhie bezeichnet, deshalb kann das Wandbild erst nach 1592 entstanden sein. Er war in erster Ehe mit Anna, geb. Starnberger, verheiratet, sie verstarb 1602 (vgl. Nr. 394†)3). Da die Wappen beider Eheleute mit der Inschrift verbunden sind, Anna aber nicht erwähnt wird, ist wohl davon auszugehen, dass das Bild vor ihrem Tod entstand.

Textkritischer Apparat

  1. Rechts und links der Figur.
  2. In einer zweiten Zeile unter der Inschrift rechts neben der Figur, nach rechts versetzt um Wappen und Ornament am Wappen auszuweichen.
  3. Es folgt ein Ornament.

Anmerkungen

  1. Siebmacher Bg3 54.
  2. Siebmacher Bg3 54.
  3. Vgl. Ostermair, Bürgerbuch I, 64. Mit seiner zweiten (?) Ehefrau Helena, geb. Ligsalz, hatte Hans Stainauer in den 20er Jahren des 17. Jh. noch mindestens zwei Kinder. Das Eheschließungsdatum ließ sich nicht ermitteln, es muss aber angesichts der Geburten wohl um das Jahr 1620 anzusetzen sein.

Nachweise

  1. Spiegel, Spitalkirche 30.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 398 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0039807.