Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 382† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 16. Jh.

Beschreibung

Sterbevermerk auf dem Fragment des Grabplättchens des Michael ...las. Ehemals, noch in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts, innen, unter der Empore, beim nördlichen Emporenpfeiler, vom Pfeiler in der zweiten Reihe nach Osten die dritte Platte nach Norden. Dort am Original erfasst. Heute verloren, wohl bei Arbeiten an der Heizung entfernt und durch einen Deckel ersetzt. Erhalten war unten ein Kelch in einem Vierpass-Medaillon, darüber 3,5 Zeilen einer Inschrift. Die linke Seite der Platte stark abgetreten, Textverlust. Kalkstein.

Beschreibung und Text nach Photo Inschriftenkommission.

Maße: H. 41 cm, B. 41 cm, Bu. 4,2 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. [---]a) 4. Se[ptembris ---/---] ven(erabi)l(is) M(agister) Michael[---/---]las · Collega · Ven(e)r(abi)l[isb) --- / c]ollegy · c(uius) · a(n)i(m)a · deo · viu[at]

Übersetzung:

… am 4. September (starb) der ehrwürdige Magister Michael …las, Kollegiat des ehrwürdigen Kollegs. Seine Seele lebe bei Gott.

Kommentar

Michael ...las konnte leider nicht identifiziert werden. Er war Priester, Magister und – nach der Inschrift zu schließen – Mitglied der Artistenfakultät. Unter den im Biographischen Lexikon aufgelisteten Magistri regentes bis 1526 ist kein Michael zu finden, dessen Name auf …las endet. Der Verstorbene muss daher erst später an der Artistenfakultät gewirkt haben.

Textkritischer Apparat

  1. Buchstabenreste erkennbar.
  2. Nach Bogen-r in Form eines Kurzschaftes mit darübergesetztem Quadrangel ein weiterer Schaft, der in die Oberlänge reicht, erkennbar, vielleicht auch Ven(e)r(a)b[ilis] aufzulösen, Kürzung der letzten Silbe in beiden Fällen wahrscheinlich.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 382† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0038204.