Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 305 St. Sebastian 1579

Beschreibung

Sterbeinschrift auf der Wappengrabplatte des Bernhard von Vermunden (Viermund). Innen, Nordseite, unter der Empore an der Nordwand. Ehemals außen, Westseite (Götz). Hochrechteckige Platte. Umschrift auf breitem, von zwei Leisten begrenztem Rahmen (I). Im eingetieften Feld im Hochrelief zwei Vollwappen, darunter geschwungenes Spruchband mit Wappenbeischriften (II). In jeder Ecke, den Rahmen durchbrechend, Wappenschild in kreisförmigem Medaillon, Beischriften auf der Rahmenleiste der Medaillons (III). Abgewittert, partieller Bild- und Textverlust. Kalkstein.

Maße: H. 171 cm, B. 86 cm, Bu. 2,1 cm (I, III), 1,7 cm (II).

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. I.

     AN(N)Oa) 1579 / DIE 14 MENSIS DECEMBRIS OBYT . NOBILIS [A]DOLESCENS BER[NHAR]DVS A VERMVNDEN / [WESTPHALVS]b) / DIOCAESIS MONAST[E]R[IENS]IS DE [CASTR]Ob) ODINO ORIVNDVS CVIVS ANIMA REQVIESCAT IN PACEc)

  2. II. Wappenbeischrift:

     [VER]MVNDENd)1) // MORIEN2)

  3. III. Wappenbeischriften in den vier Ecken:

     VERMVNDEN1)GRASDORP3)[MORIEN]b)2)[V]ALCK[E]4)

Übersetzung:

Im Jahre 1579, am 14. Tag des Monats Dezember starb der edle Jüngling Bernhard von Vermunden, ein Westfale aus der Diözese Münster, geboren auf Schloss Odin5). Seine Seele ruhe in Frieden. (I)

Kommentar

Bernhard von Vermunden (Viermund) war ein Sohn des Ambrosius Viermund zu Oeding und seiner ersten Ehefrau Frere von Morrien, einer Tochter Dietrichs und der Anna von Valke6). Es findet sich kein Eintrag für ihn in den Universitätsmatrikeln.

Textkritischer Apparat

  1. AN(N)O in größeren Buchstaben.
  2. Ergänzt nach Götz.
  3. E in C eingestellt.
  4. Knick des Schriftbandes.

Anmerkungen

  1. Siebmacher Si1 136.
  2. Siebmacher Si1 188.
  3. Schonefeld genannt Grasdorp: Spießen, Westfälisches Wappenbuch II, Tf. 287.
  4. Siebmacher SiSu4 26.
  5. Burg Oeding, Gde. Südlohn, Lkr. Borken/NRW.
  6. Vgl. Heldmann, Hessische Pfandschaften, Stammtafel des Geschlechtes der Viermünden Tf. III (nach 56). Nach Heldmann starb Bernhard erst 1587. Für Hilfe bei der genealogischen Einordnung sei Helga Giersiepen, Inschriftenkommission Düsseldorf, herzlich gedankt.

Nachweise

  1. Kdm OBB I (Ingolstadt) 54; Götz, Kl. Kirchen 91f.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 305 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0030507.