Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 284 Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1575

Beschreibung

Sterbeinschriften auf dem Epitaph des Stefan Weiß und seiner Frau Anna, geb. Egelhofer und Stifterinschrift ihres Sohnes Frater Hieronymus Weiß. Innen, Südseite, westlich neben dem Südostportal. Ehemals außen, Südostseite (Kdm)1). Dreiteiliger Aufbau, unten am Sockel die Familie des Verstorbenen, der Vater und sechs Söhne, davon einer (der Stifter?) als Mönch, rechts die Mutter mit sieben Töchtern, diese Stelle stark abgewittert; über dem Relief Inschrift in fünf Zeilen (I), darüber, zwischen zwei Pilastern, Relief Kruzifix mit Maria und Johannes: In der Mitte der Gekreuzigte, am Kreuz Titulus (III), im Hintergrund Stadtlandschaft, oben das Himmelsgewölbe mit Sonne und Mond, links im Vordergrund Maria, rechts Johannes, darunter auf breiter Leiste links ein Wappen, rechts eine Inschrift in vier Zeilen (II). Im Blattwerk des Kapitells des rechten Pilasters zwei Initialen (?) (IV); über den Pilastern Dreiecksgiebel mit Muschelwerk, über dem Dreiecksgiebel zwei Seeungeheuer, an den zu Blattornamenten auslaufenden Schwänzen verbunden. Kalkstein.

Maße: H. 93 cm, B. 60 cm, Bu. 1,2 cm (I), 1,5 cm (II), 1,4 cm (III), 0, 7 cm (IV).

Schriftart(en): Fraktur (I, II), Kapitalis (III, IV).

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. I.

     Anno Dominj . 1551 . den 12. tag Marcj ist in Gott verschiden der Erbar / Maister Steffan Weisz peutler vnd Burger Deme Gott welle gnedig sein. / Anno dominj 15<79> den < 13 feb(ruar)> Ist in Gott verschiden die Erbar Frau Anna / Egelhofferin Steffan Weiszen Seligen Eheliche hausfraw, denen Gott welle / gnedig vnd Barmhertzig sein . Amen.

  2. II.

     Frater Hieronymusa) Weis, Con=/uentualis apud d(ivum) Emmeramu(m) Ra=/=tisponae ex charitate paterna hoc fieri = / = Jussit Anno d(omi)nj . 1575b)

  3. III.

     · I · N · R · I ·

  4. IV.

     I I

Übersetzung:

Frater Hieronymus Weis, Konventuale bei St. Emmeram in Regensburg hat dies aus Liebe zu den Eltern zu machen befohlen im Jahre des Herrn 1575. (II)

Wappen:
Weiß2).

Kommentar

Hieronymus Weiß, der Stifter des Grabdenkmals, stammte aus Ingolstadt. 1554 legte er in St. Emmeram seine Ewige Profess ab. Am 8. Juni 1581 wurde er zum Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge des damaligen Abtes von St. Emmeram gewählt; am 21. August 1583 wurde er Abt. Er stand dem Kloster bis zu seinem Tode am 14. März 1609 vor3). Er ist im Kloster St. Emmeram bestattet4). Die Eltern Stefan Weiß und Anna, geb. Egelhofer, konnten nicht nachgewiesen werden.

Textkritischer Apparat

  1. Häkchen über allen u dieser Inschrift.
  2. Letzte Zeile kleiner und zentriert.

Anmerkungen

  1. Kdm OBB I (Ingolstadt) 39.
  2. Siebmacher Bg1 57.
  3. Vgl. Ziegler, Benediktinerkloster St. Emmeram 206, 210.
  4. Kdm OPF 22 (Regensburg I) 259.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 82r, Nr. 240; Cgm 3017 fol. 32r; Cgm 3368 fol. 32r; Ostermair, Stadtpfarrkirche 55; Götz, ULF 173.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 284 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0028405.