Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 283† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1574

Beschreibung

Sterbeinschrift des Caspar Kueffer und seiner Ehefrauen (?), Elisabeth, geb. Gelner, Anna, geb. Keissler, und Margaret, geb. Strobl. In der dritten nördlichen Langhauskapelle von Westen in der Seitenwand; Fischer kannte es noch1).

Text und Wappen nach Clm 2105.

  1. Anno D(omi)ni 1574 dena) 6 august starb der ehrsam und weis Caspar Kueffer des innern raths alhie seines alters 79. jahr 1521. den 23. Decemb(ris) starb die Ehrbar Elisabeth Gelnerin. 1558. iahr den 3. May verschid die Ehrbahr fraw Anna Kheyslerin anno 1573. den 13. tag Novemb(ris) starb die ehrbahr und tugenthaft frau Margaretha Stroblin. alle 3. seine eheliche Hausfrauen Von den ersten zweyen hausfrauen 13. Künder erworben. Denen allen Gott gnadt.

Wappen:
Kueffer2).

Kommentar

Caspar Kueffer wurde 1539 in den Äußeren Rat der Stadt Ingolstadt gewählt und rückte 1552 in den Inneren Rat auf, dem er bis zu seinem Tode angehörte. In beiden Räten übte er wechselnde Ämter, darunter das des Kirchenpropstes von Zur Schönen Unserer Lieben Frau und das des Bürgermeisters, aus. Er gehört zu jenen Ratsherren, die mit ihren Wappen auf der Tafel des Caspar Dietrich von 1562 verewigt wurden (vgl. Nr. 226). Kueffer wird in der Liste von 1536 als Mitglied der Weinschenkenbruderschaft genannt3). Seine Ehefrau Anna ist in einer Kaufurkunde vom 25. März 1543 nachweisbar4). Eine Margarethe Strobl ist 1544 mit ihrem Mann Stefan ebenfalls in einer Kaufurkunde des Ingolstädter Stadtarchivs nachzuweisen. Ihre Identität mit der späteren Ehefrau des Caspar Kueffer ist jedoch nicht zu belegen5). Elisabeth Gelner konnte gar nicht nachgewiesen werden, daher ist auch nicht klar, ob sie die erste Ehefrau des Caspar Kueffer oder vielleicht seine Mutter war.

Textkritischer Apparat

  1. Fehlt Cgm 3017.

Anmerkungen

  1. Gerstner, Frauenkirche 64; Fischer, Stadtpfarrkirche 28 Anm. 43 II.
  2. Entsprechend Beischrift auf der Ratstafel Nr. 226, Ostermair, Bürgerbuch I, 28. Von Schwarz und Gold gespalten mit einer Kufe in verwechselten Farben.
  3. Vgl. Hofmann, Geschichte II, 145.
  4. StadtA Ingolstadt Urkunde C 435.
  5. StadtA Ingolstadt Urkunde B 419 vom 14. Juni 1544.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 7v, Nr. 28; Oefeleana 300 p. 18; Cgm 3017 fol. 12r; Götz, Grabsteinbuch 41.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 283† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0028306.