Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 280 Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1572

Beschreibung

Chorgitter mit Stifterinschrift Herzog Albrechts. Das Gitter verbindet den Hochaltar mit dem Gestühl. Es besteht in der Hauptzone aus Parallelstäben, die durch drei Querstäbe zusammengehalten werden, obenauf befindet sich ein schmaler Fries aus Ranken, die mit stilisierten Blattformen besetzt sind. Eingefügt ist in den Seitenteilen je ein Blatt mit dem Wappen Bayerns bzw. Österreichs, darüber ein Schriftband mit der Inschrift.

Maße: H. 3,5 cm, B. 52 cm, Bu. 2,7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. · A(LBRECHT) · H(ERZOG) · I(N) · O(BER) · V(ND) · N(IEDER) · B(AYERN) ·

Wappen:
Pfalz-Bayern, Österreich.

Kommentar

Das Gitter um den Chor entstand in mehreren Arbeitsschritten1). 1562 wurde das Gitter im Westen des Chores, gegen das Langhaus gefertigt und abgerechnet. Dieses Gitter wurde im Zuge der Restaurierung des 19. Jahrhunderts entfernt. Das Gitter, das Hochaltar und Chorgestühl verbindet, wurde 1572 im Zuge der Setzung des Hochaltares angefertigt. Als Schöpfer des Gitters von 1562 gelten die Ingolstädter Matheus Andres, der als Schmied das Gitter fertigte, und Lorenz Gensöder, der für die farbige Fassung verantwortlich war2). Für das Gitter von 1572 ist der Schmiedemeister Balthasar Löffler als Fertiger genannt. Das Ingolstädter Chorgitter ist eines der frühesten Beispiele für ein solches Ausstattungsstück auf deutschem Boden3).

Anmerkungen

  1. Hofmann, Templum academicum 158.
  2. Vgl. Grimminger in Brandl, Liebfrauenmünster 194f.
  3. So jedenfalls Friedrich von Lorentz in RDK 3, 563.

Nachweise

  1. Gerstner, Frauenkirche 51; Gerstner, Ingolstadt 200; Fischer, Stadtpfarrkirche 10; Bleicher, Frauenkirche 20; Wagner, Stadtpfarrkirche 14.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 280 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0028009.