Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 277 Unterhaunstadt, Fk. St. Georg 1571

Beschreibung

Gießerinschrift des Hildebrant Weigel auf einer Glocke. Glockenkrone zum Teil erneuert. Inschrift oben umlaufend, darunter Fries mit Löwenjagdszene, einmal durch einen bärtigen Männerkopf unterbrochen, darunter Akanthusblattfries. An den vier Seiten der Glocke je zwei Mal Figur Fides (?) und Hl. Sebastian.

Maße: Dm. 70 cm, H. 55 cm, Bu. 2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. DAS · WORT · GOTTES · BLEIWT · EWIG · HILIPRANT · WEIGEL · ZV · INGELSTAT · GOS · MICH · ANNO 1571

Bibel- und Schriftstellerzitat(e):

  • Jes 40, 8.

Kommentar

Zu Hildebrant Weigel und seiner Schriftgestaltung vgl. Nr. 266.

Die Glocke in Unterhaunstadt zeigt genau die gleiche Glockenzier wie die Glocke unbekannter Herkunft im Bayerischen Nationalmuseum, die durch ihre Inschrift in das Jahr 1569 datiert werden kann (Inv.-Nr. Me 58)1). Volk wies die Herkunft der Model nach, die für Glockenzier dieser Glocke verwendet wurden. So handelt es sich bei der Darstellung der Löwenjagd um eine 1543 in Süddeutschland geschaffene Plakette, die Model für Fides und Sebastian weist Volk dem Augsburger Medailleur Hans Schwarz zu2).

Anmerkungen

  1. Vgl. Seelig, Modell und Ausführung 45, Nr. 7.
  2. Vgl. Volk, Bildhauermodelle 1491f., zur Löwenjagdplakette Weber, Deutsche, niederländische und französische Renaissanceplaketten Nr. 173,2.

Nachweise

  1. Ernst, Heimatbuch Oberhaunstadt 136; DiB I.1 (Ingolstadt) 615 (m. Abb.).

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 277 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0027704.