Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)
Nr. 269† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1570
Beschreibung
Gedenkinschrift für Nikolaus (II) Everhard. Ehemals an der nördlichen Chorsäule beim Epitaph für seinen Sohn.
Text nach Mederer.
Si poterata) fatum non exorabile cuiquam parcere, te Bojis haud subtraxisset Athenis aspectuqueb) patrum senio venerande sacrique cognitione pater juris. Tua funera gnatic) aspexere tamen placidaqued) in morte reposto omnia, quae jussit pietas praestare parenti, fecerunt tumulumque tibi statuere perennem. Ad tumulumque ferunt votis ardentibus omnes inferias, quoties completur mensibus orbis annuus exactis, ex quo chari ossa parentis viderunt terra condi. Nunc incola coeli vive pater superis, salve aeternumque valeque.
Übersetzung:
Wenn das unerbittliche Schicksal je einen Menschen hätte verschonen können, dann hätte es dich, deines Alters und deiner Kenntnis des heiligen Rechts wegen, verehrungswürdiger Vater, dem bayerischen Athen und den Blicken der Väter nicht entzogen. Doch deine Söhne haben dein Ende gesehen und dir, als du schon in sanftem Todesschlummer lagst, alles, was die Frömmigkeit einem Vater zu erweisen gebietet, getan und ein dauerhaftes Grabmal errichten lassen. An diesem Grabmal verrichten sie jedes Mal, sooft sich der Jahreskreis der Monate vollendet, seitdem sie gesehen haben, wie die Gebeine ihres lieben Vaters in die Erde gelassen wurden, mit heißen Gebeten alle üblichen Totenriten. Nun lebe du, Vater, als Himmelsbewohner in der Höhe, sei gegrüßt und lebe wohl in Ewigkeit.
Textkritischer Apparat
- posterat Ostermair.
- Sic!
- Sic, nach dem Metrum müsste nati stehen.
- placidatque Ostermair.
Nachweise
- Mederer Annales I, 324; Ostermair, Stadtpfarrkirche 14; Götz ULF 65.
Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 269† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0026901.
Kommentar
Zu Nikolaus (II) Everhard und seinen Kindern vgl. Nr. 267.