Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 235† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1563

Beschreibung

Sterbeinschriften auf der Wappengrabplatte des Christoph Flenderle und seiner Frau Katharina, geb. Ebner. Ehemals außen, Nordseite, zwischen den Nordportalen, unmittelbar hinter einer Dachrinnenableitung. Bei der Aufnahme durch Kloos in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts noch vorhanden. Oben Inschrift in zehn Zeilen, darunter in eingetieftem querrechteckigen Feld zwei Wappenschilde. Vor allem oben und rechts stark abgewittert. Textverlust. Kalkstein.

Beschreibung nach Photo Kloos1), Text und Ergänzungen nach Götz.

Maße: H. 80 cm, B. 42 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. Anno domini 156[3---]a)/ Januarii starb / der E[rbarb) Christoph Flenderle seines]c) alters 42 Jar. / An[no]d) 1563 den 10. [September]e) / starb die Erbar cathari/na Ebnerinf) [sein]g) eliche / hausfrauh). denen [beiden]e) / Gott genadeni) welle. / Amenj).

Wappen:
Wappen links nach Photo Kloos, rechts nach Götz: Flenderl2), Ebner3).

Kommentar

Ein Christoph Flanderl wurde 1547 vom Rat wegen Verschwendung bei seiner Hochzeit belangt4).

Eine Familie Fländerl stellte bereits 1458 mit Hans Fländerlin ein Mitglied des Inneren Rats5), ein Andreas Fländerl (verstorben 1609) wurde ebenfalls im Münster bestattet, seine Platte zeigte jedoch kein Wappen (vgl. Nr. 425†). Ob die Namensgleichheit auf die Herkunft aus einer Familie schließen lässt, ist nicht zu belegen.

Textkritischer Apparat

  1. Eckige Klammern Ergänzungen durch Götz; 1563 den 14. Januarius Clm 2105.
  2. Inschriftenreste auf Photo Kloos lassen eher auf Erisam schließen.
  3. Eckige Klammern Ergänzungen durch Götz; Spenderle Kdm.
  4. und im iar Clm 2105.
  5. Eckige Klammern Ergänzungen durch Götz.
  6. Elmerin Clm 2105.
  7. gnedig sein Clm 2105.
  8. hausfraw eindeutig Photo Kloos.
  9. genedig eindeutig Photo Kloos, ergänze also wohl nach dem üblichen Formular: genedig sein welle.
  10. Zentriert.

Anmerkungen

  1. Auf dem Photo ist das Denkmal größtenteils durch die Dachrinnenableitung verdeckt, so dass nur die linke Textseite und das linke Wappen erkennbar sind.
  2. Marke in Schild kombiniert mit Berufszeichen: Sparrenkopfschaft mit Kopfkreuz- und Fußkreuzsprosse, darüber zwei gekreuzte Schöpfkellen.
  3. In einem oben und unten eingekerbten Holz steckt nach rechts gewendet ein Beil.
  4. Vgl. Hofmann, Geschichte II, 184. RP 1547, fol. 17v.
  5. Vgl. Ostermair, Bürgerbuch I, 16.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 86v, Nr. 258; Ostermair, Stadtpfarrkirche 60; Kdm OBB I (Ingolstadt) 39; Götz, ULF 71f.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 235† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0023504.