Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 220† Franziskanerklosterkirche Mariae Himmelfahrt 1557

Beschreibung

Grabinschrift des Matthias Horder. Genauer Standort unbekannt. Eine Holztafel mit der Inschrift und darunter einem Bild Christi.

Beschreibung und Text nach Clm 1533.

  1. Exuvias posuit tenues Horderus in urna,surget in aeterum mens rediviva DEO,Munera nam Christi complexus Speque, Fideque,Cultibus a veris alienus erat.Angelicis igitur permixtus caetibus, anteOra DEI augusta Luce Superstes erit.Obyt Matthias Horderus Zeapolitanus Octavo Augusti 1557.

Übersetzung:

Die ärmlichen Überreste legte Horder in die Urne, es wird in den Äther steigen der wieder zu Gott zurückkehrende Geist. Als er nämlich die Aufgaben Christi erfasst hatte, war er durch Hoffnung und Glauben und Ausübung des Kultus dem Unglauben fremd. Unter die Chöre der Engel aufgenommen also wird er vor dem Angesicht Gottes in erhabenem Licht ein Überlebender sein. Matthias Horder aus Dinkelsbühl1) starb am achten August 1557.

Versmaß: Distichen.

Kommentar

Ein Matthias Hörder aus Dinkelsbühl immatrikulierte sich am 30. September 1553 an der Hohen Schule2). Ein Ratsherr namens Hanns Hörder vertrat die Angelegenheiten der Stadt Dinkelsbühl beim Schmalkaldischen Bund3), er war mit einer Anna, geb. Debler verheiratet. Vielleicht handelte es sich um den Vater des Matthias. Matthias scheint, vermutlich in Folge der veränderten Verhältnisse in Dinkelsbühl zum Katholizismus konvertiert zu sein.

Anmerkungen

  1. Zeapolis lateinischer Name für Dinkelsbühl, Lkr. Ansbach/MFr.
  2. Pölnitz, Matrikel 1553, 707,13, vgl. auch Meyer, Dinkelsbühler Studenten 83 Nr. 26.
  3. Bürckstümmer, Geschichte 109.

Nachweise

  1. Clm 1533 p. 404.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 220† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0022001.