Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 203(†) Unsernherrn, Fk. und Wallfahrtsk. Unseres Herren Leichnam 1551

Beschreibung

Sterbeinschrift des Jakob Schaider auf einer Grabtafel. Ehemals außen, Südseite. Bei der Photoinventarisierung der Inschriftenkommission in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts noch vor Ort, heute eingelagert. Hochrechteckige Tafel. Unten in einem kreisrunden Medaillon ein Kelch, darüber Inschrift in sechs Zeilen, die vorletzte Zeile durch Kelch geteilt, die letzte nur rechts vom Kelch, abgewittert, geringer Textverlust. Rotmarmor.

Beschreibung und Text nach Photo Inschriftenkommission.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. An(n)o 1551 d[i]e 21 / April(is)a) ob(iit) ven(erabi)l(is)a) M(a)g(iste)r / Jacob(us) Sch[ai]d[er] Ca=/pellan(us) ẹc̣c̣ḷ(ẹṣ)ịẹ ṣạḷuato(ris) / c(uius) a(n)i(m)ab) // deo / vivatc)

Übersetzung:

Im Jahre 1551 am 21. April starb der ehrwürdige Magister Jakob Schaider, Kaplan zu Unsernherrn, seine Seele lebe bei Gott.

Kommentar

Jakob Schaider immatrikulierte sich am 2. Mai 1500 an der Ingolstädter Universität1) und erhielt 1506 das Ingolstädter Stipendium am Gregorianum, stammte daher wohl aus Ingolstadt. 1508 wurde er zum Magister promoviert und verblieb wohl mindestens bis 1518 als Magister an der Universität2). 1510 wurde er zum Priester geweiht. 1523-1535 war er Spitalpfarrer in Ingolstadt, unter ihm wurde das älteste Inventarbuch des Spitals angelegt. Ab 1535 ist Magister Jakob Schaider als Kaplan von Unsernherrn belegbar3).

Textkritischer Apparat

  1. Als Kürzungszeichen hochgestelltes l mit Kürzungsschlaufe.
  2. Zeile durch Kelch geteilt.
  3. Unter deo, rechts vom Kelch.

Anmerkungen

  1. Pölnitz, Matrikel 1500, 279,33.
  2. Vgl. Biographisches Lexikon 563 und Schönauer, Studenten 2, 107f.
  3. Götz, Primizianten 41, Nr. 183, vgl. auch Ostermair, Unsernherrn 60.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 203(†) (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0020302.