Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 194 Franziskanerklosterkirche Mariae Himmelfahrt 1548

Beschreibung

Stifterinschrift und Sterbeinschrift auf dem Epitaph des Jörg Helnhauser und seiner Ehefrauen Anna, geb. Wockl, Anna, geb. Stramer, und Barbara, geb. Vogl. Innen, Südseite, westlich neben dem Südportal. Ehemals außen an der Lichtenauerkapelle (Kdm). Dreiteiliger Aufbau. Unten zwischen Karniesprofilen Schriftplatte mit Inschrift in fünf Zeilen auf Tabula mit Blattwerkansen, darüber Relief Auferstehung in einfachem Kasettenrahmen: Christus mit der Siegesfahne über dem Sarkophag schwebend, rechts davon zwei schlafende Wächter, links der Verstorbene im Mantel kniend, die Hände gefaltet, im Hintergrund ein weiterer Wächter, darüber Dreiecksgiebel, im Feld Wappen mit Initialen (II). Abgewittert. Textverlust. Kalkstein.

Maße: H. 115 cm, B. 64 cm, Bu. 1,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. I.

    Anno · 1 · 5 · 48 · am tag Richardy ist gestorben der Erbar Jorg heln=/hauser peck vnd Burger zu Jngolstat der got zu lob dise figur zu gedecht/nusa) sein vnd dreier seiner hausfrav(en) nemlich Anna wocklin anna stramerin / vnd Barbara voglin v[er]schaft hat zu Machen wolchen alln / got wol genedig seinb) ·

  2. II. Im Wappenschild links und rechts der gekreuzten Stäbe:

     I(örg) // H(elnhauser)

Datum: 1548 Februar 7.

Wappen:
Helnhauser1).

Kommentar

Das Denkmal wird von Reindl als eigenhändige Arbeit des Loy Hering ausgewiesen2).

Jörg Helnhauser ist bereits 1524 durch eine Urkunde im Stadtarchiv als Kerzenmeister der Bäckerbruderschaft belegt3). Die drei Ehefrauen lassen sich nicht nachweisen.

Textkritischer Apparat

  1. Vielleicht gedecht=/nus, wegen Verwitterung nicht abzuklären.
  2. Letzte Zeile zentriert.

Anmerkungen

  1. Zwei gekreuzte Stäbe, darüber Breze mit Kreuz besteckt, darunter Feuerstahl, Wappen der Bäckerbruderschaft (?) hier begleitet durch Initialen I H. Vielleicht sollen die beiden gekreuzten Stäbe auch Kerzen darstellen, dann würde es sich vielleicht um das personalisierte „Amtswappen“ des Kerzenmeisters der Bäckerzunft handeln.
  2. Reindl, Loy Hering 395f. (A 122).
  3. StadtA Ingolstadt Urkunde B 606 vom 9. Dezember 1524.

Nachweise

  1. Kdm OBB I (Ingolstadt) 51; Mader, Loy Hering 99; Kögerl, Garnisonskirche 56f.; Reindl, Loy Hering 395f. (A 122).

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 194 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0019403.