Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 185† Pfk. St. Moritz 1546

Beschreibung

Grabinschrift des Constantius Malaspina. Ehemals im Chor. Von Gerstner nicht aufgenommen.

Text nach Rotmar.

  1. Hic Malaspina iacet, Latiae Constantius oraenobile, qua florent Aescula rura, decus.Hic ductor peditum pugnans constanter in hostemcaesaris et fidei fortiter occubuit.Virtutis meritoa) socii monumenta locarunta patria propere, quae potuere procul.

Übersetzung:

Hier ruht Constantius Malaspina, eine edle Zier des latinischen Gefildes, (und zwar der Gegend,) in der die aeskulische Landschaft in Blüte steht. Als Führer der Fußtruppen, standhaft gegen den Feind des Kaisers und des Glaubens fechtend, ist er in tapferem Kampfe gefallen. Diesem verdienten Manne haben seine Gefährten fern der Heimat, so gut sie es vermochten, eilends dieses Denkmal seiner Mannhaftigkeit errichten lassen1).

Versmaß: Distichen.

Kommentar

Constantius Malaspina war vermutlich ein Mitglied der weitverzweigten italienischen Adelsfamilie der Malaspina, vielleicht des in Ascoli ansässigen Zweiges.

Zum Schmalkaldischen Krieg vgl. Nr. 182†.

Textkritischer Apparat

  1. meriti Götz.

Anmerkungen

  1. Übersetzungsvorschlag; je nach der Bestimmung des Wortes merito sind auch andere Übersetzungen möglich. Die gebotene Übersetzung bestimmt merito als Dativ singular von meritus – verdient, würdig; möglich ist jedoch auch Ablativ singular von meritum – Verdienst oder adverbialer Ablativ singular neutrum: merito – verdientermaßen, zu recht, daraus ergeben sich die Übersetzungsvarianten: Seines Verdienstes halber haben (ihm) seine Gefährten … oder Verdientermaßen haben (ihm) seine Gefährten...

Nachweise

  1. Rotmar, Annales fol. 112; Mederer, Annales I, 202; Ostermair, Militärische Verhältnisse 128; Götz, Moritzkirche 87f.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 185† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0018507.