Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 162 Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1540

Beschreibung

Sterbeinschrift auf der Grabtafel des Wolfgang Denkel. Nordseite, im Boden der dritten Kapelle von Westen, südwestlich vor dem Altar der Mater-ter-mirabilis, heute von der hölzernen Altarstufe zur Hälfte verdeckt. Quadratisches Plättchen, oben Inschrift in vier Zeilen, unten Kreismedaillon mit Kelch, die letzten beiden Zeilen durch das Kreismedaillon unterbrochen.

Maße: H. 35,5 cm, B. 36 cm, Bu. 5,3 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. [M(agister) W]olfgang(us)a) · den/[kel o]byta) · cui(us) · Anima / [Deo]a) // Viuatb) [15]//40b)

Übersetzung:

Magister Wolfgang Denckel starb. Seine Seele lebe bei Gott. 1540.

Kommentar

Die Inschrift zeigt ein charakteristisches kastenförmiges a mit einem verdoppelten, zum Balken umgebrochenen oberen Abschnitt des unteren Bogens. Die Schrift weist erste Ansätze des Eindringens der Fraktur auf, besonders bei y von obyt und dem V des Vivat. Der A-Versal zeigt hingegen eine sehr linear ausgeprägte Form mit gebrochenem Mittelbalken.

Wolfgang Denckel (Dänckel, Dangkl, Tenckel) aus Stym1) immatrikulierte sich 1501 an der Hohen Schule. 1502 wurde er zum Baccalaureus, 1508 zum Magister artium promoviert. Ab dem Sommersemester 1515 gehörte er zum Konzil der Artistenfakultät. In einer Urkunde vom 22. Oktober 1515 und nochmal 1535 ist er als Kaplan der Färbermesse belegt2).

Textkritischer Apparat

  1. Text in eckigen Klammern von Altarstufe verdeckt. Ergänzt nach Oefeleana 300.
  2. Zeile durch Medaillon geteilt.

Anmerkungen

  1. Oberstimm oder Niederstimm, Gde. Manching, Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm.
  2. Vgl. StadtA Ingolstadt Urkunde A 455 vom 22. Oktober 1515 und Biographisches Lexikon 537.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 7v, Nr. 29, 36r, Nr. 143; Oefeleana 300 p. 19, p. 83; Kuhn, Nachlese 9.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 162 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0016204.