Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 141 Harderstraße 24 1532/18. Jh.

Beschreibung

Stifterinschrift (?) an einem spätgotischen Portal, wohl vom Vorgängerbau des Hahnenhofes. In der Hofeinfahrt an der Nordseite. Portalumrahmung mit gedrücktem Dreipassbogen, in der Kannelierung der Bogenwölbung Inschrift. Rechts und links in den Bogenzwickeln Schild und Oberwappen, darüber Gebälk, in der Mitte unterbrochen von einem nicht zugehörigen Medaillon in Volutenrahmen, wohl aus der Zeit um 1800 mit Inschrift1).

Maße: H. 218 cm, B. 190 cm, Bu. 3,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. ECKIVS / MDXXXII .

Wappen:
Eck2).

Kommentar

Die Herkunft dieser Bauinschrift ist nicht letztgültig zu klären. Gemminger vermutete, sie gehörte ursprünglich zum Hahnenhof, einem Lehenshof der Herzöge von Bayern, und bezieht sie auf den Kanzler Wilhelms IV. Leonhard von Eck. Er nahm vermutlich im herzoglichen Lehenhof auf Anweisung seines Herrn Wohnung3). Dem widerspricht allerdings das Wappen4). So ist zu vermuten, dass die Bauinschrift von dem 1532 bei seinem Wechsel von der Moritz- zur Münsterpfarrei von Johann Eck (s. Nr. 166) erworbenen Gebäude stammt. Das Medaillon im Gebälk wurde sicher später in das Ensemble eingefügt und steht vermutlich im Zusammenhang mit dem Malteser-Orden, der das Gebäude um 1800 besaß. Nach Riehl wurde die Portalrahmung 1898 zu ihrem Schutz von außen in die Hofeinfahrt verbracht5).

Anmerkungen

  1. Inschrift: S. MARCVS.
  2. Siebmacher BayA1 33.
  3. Gemminger, Ingolstadt 231.
  4. Ecker von Kelheim nach Siebmacher, BayA1 33: in Blau ein goldener Balken mit einer roten Rose.
  5. Riehl, Donautal 270.

Nachweise

  1. DiB I.1 (Ingolstadt) 182 (m. Abb.).

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 141 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0014109.