Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 101† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1512

Beschreibung

Grabinschrift der Elisabeth Rosa. Ehemals unter der Orgel (Rotmar, Annales fol. 55r), an der Treppe zur Sakristei (Clm 2105, Oefeleana 300). Fischer sah das Denkmal offensichtlich noch1). Laut Rotmar und Clm 2105 handelte es sich um ein Metallepitaph (ex aere)2).

Text und Wappen nach Clm 2105.

  1. Elisabeth, quondam uxor egregij iuris doctoris Joannis Rosae, anno à natali Christiano 1512, 5to. calendas aprilis mortua esta). cuius et parentum suorum corpora hoc subb) lapide recondita sunt. salvator mundi eorum miserere

Übersetzung:

Elisabeth, einstmals Ehefrau des herausragenden Doktors des Rechts Johann Rosa. Im Jahr nach der Geburt Christi 1512, am fünften Tag vor den Kalenden des Aprils starb sie. Ihrer und die Körper ihrer Eltern sind unter diesem Stein verborgen. Erlöser der Welt, erbarme Dich ihrer.

Datum: 1512 März 28.

Wappen:
Rosa3), unbekannt4).

Kommentar

Elisabeth Rosa war verheiratet mit dem Doktor der Rechte Johann Rosa, der aus Bamberg stammte und 1484 als Professor des neuen päpstlichen Rechts an die Hohe Schule kam5). Rosa war 35 Jahre Professor an der Hohen Schule. Er wirkte maßgeblich an der Statutenreform von 1507 mit6). Über die Eltern seiner ersten Ehefrau ist nichts bekannt. Elisabeth und Johann Rosa hatten zwei Söhne, die ebenfalls an der Universität Ingolstadt lehrten, Augustinus (geb. 1496), Doktor beider Rechte und 1522 Professor der Institutionen, der später Kanzler des Bischofs von Regensburg wurde und dort 1546 starb7), und Hieronymus (geb. 1493), der von 1519 bis 1522 die Mathematiklektur innehatte8).

Textkritischer Apparat

  1. Fehlt Oefeleana 300.
  2. sub hoc Cgm 3017 und Cgm 3368.

Anmerkungen

  1. Gerstner, Frauenkirche 63; Fischer, Stadtpfarrkirche 27 Anm. 43 II.
  2. Rotmar, Annales fol. 55r; hier wird der Vater Johann Rosa als Kanzler des Bischofs von Regensburg bezeichnet, dieses Amt hatte aber der Sohn Augustinus inne.
  3. Rose.
  4. Löwe.
  5. Pölnitz, Matrikel 1484, 123,32.
  6. Vgl. Biographisches Lexikon 351f.
  7. Grabdenkmal in der Vorhalle der Kirche St. Emmeram, vgl. Kößler/Schlemmer, Grabdenkmäler 13f.
  8. Vgl. Biographisches Lexikon 351.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 15r-v, Nr. 50; Oefeleana 300 p. 37; Cgm 3368 fol. 12v; Cgm 3017 fol. 5r; Mederer, Annales I, 24 (Erwähnung); Ostermair, Stadtpfarrkirche 25 (Erwähnung); Götz, ULF 211; Götz, Grabsteinbuch 54.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 101† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0010107.