Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 567† Pfk. St. Moritz 1644

Beschreibung

Stifterinschrift der Mutter des Johann Wilhelm Ilsing.

Text nach Clm 2105.

  1. sta viator. heic iuvenis situs sum, vivens iniuriam feci nemini, moriens mihi maximam. Mea manu ipsusa) perii, dum schlopetoa) luderem, eheu!, nescius mihi me metam fore. monumentum hoc Joanni Quilielmo Ilsing Monacensi carissimo filio moesta mater posuit, cum ille excessisset die secunda Juny anno domini MDCXLIV. aetatis vero XVIIIb).

Übersetzung:

Bleib stehen Wanderer. Hier liege ich als Jüngling. Als Lebender tat ich niemandem ein Unrecht, als Sterbendem tat ich mir ein sehr großes. Durch meine eigene Hand ging ich selbst zugrunde, als ich mit dem Scolpetum1) spielte, ach, nicht wissend, daß ich mir selbst das Ziel sein werde. Dieses Denkmal hat dem Johann Wilhelm Ilsing aus München, dem sehr geliebten Sohn, die traurige Mutter setzen lassen, nachdem jener aus dem Leben geschieden war, am zweiten Tag des Juni im Jahre des Herrn 1644, im 18. Lebensjahr.

Kommentar

Johann Wilhelm Ilsing aus München wurde am 11. Mai 1626 geboren, er absolvierte 1642/43 das Münchner Jesuitengymnasium. Als Eltern verzeichneten die Matrikel des Gymnasiums den Rechnungskommissar Wilhelm und eine Barbara2). Johann Wilhelm immatrikulierte sich am 17. November 1643 als Student der Grammatik und der Logik an der Hohen Schule3).

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. XVII Cgm 3017.

Anmerkungen

  1. Ein Stutzgewehr.
  2. Leitschuh, Matrikeln 90 Nr. 26.
  3. Pölnitz, Matrikel II, 1643, 679,37.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 182v, Nr. 381; Cgm 3017 fol. 46r; Cgm 3368 fol. 67r; Götz, Grabsteinbuch 77.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 567† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0056707.