Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 540† Oratorium Maria vom Siege (abgegangen) (1634)

Beschreibung

Stifterinschrift des Eitelfriedrich von Zollern.

Text nach Ostermair.

  1. Deo ter optimo maximo et virgini matri de victoria hanc debitae gratitudinis tesseram sanitati ex febri acuta restitutusa) ex voto obtulit anno MDCXXXIII, ad castra caesarea Nördlingam obsidentia rediens, Ettelius Fridericus Dei gratia princeps et comes in Zollern, comes ab) Sigmaringen et Veringen, marchio Bergharum ad Scaldim, dominus in Haigerloch et Wehrstain, Hedet, Banttersheim et S. Michaelis, Gestet, sacri Romani imperii cammerarius hereditarius.

Übersetzung:

Dem dreieinigen, allmächtigen und allgütigen Gott und der jungfräulichen Mutter vom Siege hat diese wegen seiner Heilung aus Dankbarkeit geschuldete Tafel, vom heftigen Fieber wiederhergestellt, nach dem Gelübde gesetzt, im Jahre 1634, als er vom kaiserlichen Lager bei der Belagerung von Nördlingen zurückkehrte, Eitel Friedrich, von Gottes Gnaden Fürst und Graf von Zollern, Graf von Sigmaringen und Veringen, Markgraf zu Bergen an der Schelde, Herr in Haigerloch und Wehrstain, Hedet, Banttersheim und St. Michael, Gestett, des Heiligen Römischen Reiches Erbkämmerer.

Kommentar

Eitelfriedrich Graf von Zollern war nach den Angaben in der Inschrift zu schließen, an der Belagerung von Nördlingen, vom 18. August bis 17. September 1634, beteiligt. Die Datierung der Abschrift Ostermairs verweist jedoch auf das Jahr 1633. Es muss offen bleiben, ob es sich um einen Fehler der Abschrift oder einen Fehler auf dem Denkmal handelt. Da Nördlingen auch vor der großen Belagerung von 1634 bereits mehrfach Gegenstand der Auseinandersetzung zwischen den Kriegsparteien war, kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Angaben auf eine andere Einnahme Nördlingens beziehen.

Eitelfriedrich II. (V.) von Hohenzollern-Hechingen (1601-1660) gehörte der katholischen Linie des Hauses an, er war der Sohn von Johann Georg und Franziska, geb. von Salm. Er studierte in Wien und war dann Obrist in der kaiserlichen Armee. 1630 heiratete er Elisabeth, geb. van Berg s’-Herenberg, die die Markgrafschaft Bergen op Zoom und weitere kleinere Herrschaften mit in die Ehe brachte. Sie hatten eine Tochter Franziska, Erbin der Markgrafschaft, und einen im Kindesalter verstorbenen Sohn1).

Textkritischer Apparat

  1. restiturus Cgm 3368.
  2. in Cgm 3368.

Anmerkungen

  1. Vgl. Schilling, Geschichte 228-233.

Nachweise

  1. Cgm 3368 fol. 95r; Ostermair, Führer 64f.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 540† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0054008.