Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 526† Pfk. St. Moritz 1633

Beschreibung

Sterbeinschrift der Margareta Susanna von Eyb. Ehemals unter dem Antritt des Altars der dritten nördlichen Kapelle, vielleicht immer noch darunter verborgen. Platte in einfacher Rahmenleiste. Unten ein Doppelwappen in einem lorbeerkranzgerahmten Oval, oben durch eine Leiste getrennt, die Inschrift. In den vier Ecken Ahnenwappen. Bereits zu Götzens Zeit oben abgeschlagen, der Rest teilweise beschädigt. Kalkstein.

Beschreibung, Wappen und Text mit Zeilenumbrüchen nach Götz.

Maße: H. (noch) 51 cm, B. 50 cm.

  1. I.

     [Den 24. Augusti anno 1633 ist / Selig]licha) Entschlaffen alhie in / [G]ottb) die Woll Edl geborne / Frau Franzc) Margaretta Susanna Von / Eyb eind) Geborne Von Tyrheime). / Der Allmechtig Gott Wel ihrer vnd / allen Christglaubigen sellen am jung/sten tag ein Freliche auferstehung ver/leyen. Amen.

  2. II. Wappenbeischriften:

     

    Thürheim Seckendorf 
    Marschalck [---] 

Wappen:
Thürheim/Eyb1).
Thürheim2)Seckendorff3)
Marschall von Pappenheim4)Schenk von Geyern5)

Kommentar

Margaretha Susanna von Eyb, geb. von Türheim, war die erste Ehefrau des bischöflich Eichstättischen Stallmeisters und Pflegers Heinrich Konrad von Eyb6). Sie war die Mutter des Eichstätter Fürstbischofs Johann von Eyb (geb. 1630, Bischof 1697-1704)7) und hatte vermutlich noch zwei weitere Kinder, einen jung verstorbenen Sohn Heinrich Konrad und eine Tochter Eva Maria Ursula8).

Textkritischer Apparat

  1. Unvollständig ergänzt von Götz nach Cgm 3017, dort, in Oefeleana 44 und in Clm 2105 in Gott selliglich, in Gott etc.; seliglich... Frau fehlt Cgm 3368.
  2. Ingolstadt Oefelana 44, Clm 2105 und Cgm 3017.
  3. Sic!, verlesen aus Frau.
  4. Fehlt in allen Handschriften.
  5. Das Folgende fehlt Cgm 3368.

Anmerkungen

  1. Allianzwappen Eyb: Siebmacher Bay 33 – Thürheim Siebmacher Bay 24a.
  2. Siebmacher Bay 24a.
  3. Siebmacher Bay 22.
  4. Siebmacher Bay 18.
  5. Götz glaubte als Wappenbild einen Balken erkennen zu können und vermutete daher Leonrod (Siebmacher Bay 44). Die Handschriften zeigen von Schwarz und Gold geteilt. Zu erwarten ist das Wappen der Großmutter mütterlicherseits der Margaretha Susanna, also der Mutter der Ursula, geb. von Seckendorff-Gutend. Sie war die Tochter des (Paul) Siegmund von Seckendorff, und der Susanna, Tochter des Christoph Schenk von Geyern (vgl. Rechter, Seckendorff IV,1, 147 zu Ursula (VII, 20), 119f. zu (Paul) Siegmund (VI 10) und seiner Ehefrau). Dieses Wappen (Siebmacher Bay 55) ist von Schwarz und Silber geteilt. Vermutlich wurde das Wappen des untingierten Grabdenkmals fälschlich als Wappen der väterlichen Großmutter des Sohnes und Bischofs Johann von Eyb, also als Wappen der Sophia, geb. Thannhauser (Siebmacher BayA1 186) interpretiert.
  6. Eyb, Freiherren 275-277, Nr. 176.
  7. Vgl. Braun, Domkapitel 207-210, Nr. 49; Eyb, Freiherren 324- 327, Nr. 217.
  8. Eyb, Freiherren 327f., Nr. 218 und 218a.

Nachweise

  1. Oefeleana 44 Ingolstadt fol. 6v-7r; Clm 2105 fol. 144v, Nr. 343; Cgm 3017 fol. 43v; Cgm 3368 fol. 57v; Götz, Moritzkirche 24f.; Götz, Grabsteinbuch 70.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 526† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0052606.