Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 515† Pfk. St. Moritz 1632

Beschreibung

Grabinschrift des Sebastian Rueff.

Text nach Cgm 3368.

  1. Commorare, viator, et ex me lapide disce, quam fallax sit mundi triumphus. Reverendus, praenobilis et doctissimus dominus magister Sebastianus Rueff, sacrosanctae theologiae candidatus et Ordinis Teutonici cooperator in Ellingen. Vir fuit et annis et viribus floridissimus, sed lethali falce demessus inter parentum et fratris moerentis lachrymas inopum, heu cadaver iacuit. Cui da, quod tibi dari velles, si iaceres. obiit 26. Septembris anno MDCXXXII.

Übersetzung:

Verweile Wanderer und von mir, einem Stein, lerne wie hinfällig die Siegesfreude der Welt ist. Der hochwürdige, sehr edle und sehr gelehrte Herr Magister Sebastian Rueff, Kandidat der hochheiligen Theologie und des Deutschen Ordens Kooperator in Ellingen. Er war ein an Jahren und Kräften sehr blühender Mann, dennoch wurde er von der tödlichen Sichel dahingemäht unter den Tränen seiner machtlosen Eltern und seines trauernden Bruders, hier ist er nun gelegen, ach, der Leichnam. Diesem gib, was Du willst, dass man Dir gebe, wenn Du einmal daliegen würdest. Er starb am 26. Tag des Septembers im Jahre 1632.

Kommentar

Sebastian Rueff ist nur durch seine Inschrift nachgewiesen. Er gehörte wohl dem Deutschen Orden an oder stand in seinen Diensten. Er versah das Amt eines Hilfspriesters an der Pfarrkirche der Landkomturei Ellingen1). Ein Sebastian Rueff aus Ingolstadt immatrikulierte sich 1613 als grammatista an der Hohen Schule, ob er mit diesem Sebastian Rueff zu identifizieren ist, bleibt unklar2).

Anmerkungen

  1. Ellingen, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen/MFr.
  2. Pölnitz, Matrikel II, 1613, 272,13.

Nachweise

  1. Cgm 3017 fol. 44v; Cgm 3368 fol. 57r; Götz, Grabsteinbuch 82.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 515† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0051509.