Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 504† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1632

Beschreibung

Sterbeinschriften des Hans Krauß und seiner Ehefrauen Katharina, geb. Sollen, Katharina, geb. Hölltl, und Maria, geb. Hauser, auf einer Wappengrabtafel. Ehemals außen, an der südöstlichen Chorwand. Hochrechteckige Platte, oben die Inschrift, darunter in einem Kreis, zwischen zwei nicht näher beschriebenen Ornamenten, ein Wappen. Zu Götzens Zeit gut erhalten. Von Rudolf M. Kloos 1959 noch photographiert; Inschrift auf Photo jedoch unleserlich. Kalkstein.

Beschreibung und Text nach Götz, Wappen nach Photo Kloos.

Maße: H. 91 cm, B. 50 cm.

  1. anno 1632 den 3. Marcy ist gestorben der erbar maister Hanns Kraußa) von der Neustatt an der orten schneider und burger alhie zu Jngolstat gewesen. den 2. July anno 1599 ist gestorben die erbar fraw Katharina Kraussin sein erste hausfraw des Paulsenb) Sollenb) dochter gewesen. den 29. May anno 1610 ist gestorben die erbar fraw Katharina Hölltlin sein Kraussen andre hausfraw. anno 16<..> den <..> Jenerc) ist gestorben die erbar fraw Maria Kraussin sein dritte hausfraw des Erhart Hauser brothüter1) dochter alhie gewesen. Der allmechtig Gott wolle Ihnen vnd allen christglaubigen sehlen gnedig vnd barmherzig (sein)d) amen.

Wappen:
Krauß2).

Kommentar

Hans Krauß Bürger und Schneider zu Ingolstadt ist 1628 als Zeuge bei der Errichtung eines Testaments genannt3). 1637 verkaufen die Vormünder der Kinder des Schneiders und Bürgers Hans Krauß ein Anwesen im Lebzeltergassl4). Für die Ehefrauen des Hans Krauß und ihre Väter finden sich keine Belege. Unklar ist auch die von Götz überlieferte Angabe „von der Neustatt an der orten“, vielleicht stammte Hans Krauß aus Neustadt an der Orla, Saale-Orla-Kreis/Thüringen.

Textkritischer Apparat

  1. Gerstner, Stadtpfarrkirche 23 liest Strauß.
  2. Lesung von Götz als unsicher gekennzeichnet.
  3. Sic, wie es zu der Angabe des Monats ohne Jahr und Datum kommt, ist unklar.
  4. Klammer von Götz, vermutlich von ihm ergänzt.

Anmerkungen

  1. Vermutlich mit der Brotbeschau oder dem Brotverkauf Betrauter, vielleicht auch Verantwortlicher für das Brot am herzoglichen Hof.
  2. Bekleideter, bärtiger Männerrumpf.
  3. Vgl. StadtA Ingolstadt Urkunde C 551 vom 3. Oktober 1628 (Testament des Hans Müller).
  4. Vgl. StadtA Ingolstadt Urkunde C 151 vom 6. Februar 1637.

Nachweise

  1. Gerstner, Stadtpfarrkirche 23 (Erwähnung); Götz, ULF 101.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 504† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0050402.