Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 380 St. Sebastian 16. Jh.

Beschreibung

Grabinschrift auf der Grabtafel des William Slad. Innen, unter der Empore, im Boden an der Westwand, vom ehem. Westeingang die zweite Platte nach Süden. Fragment einer hochrechteckigen Grabtafel. Inschrift in acht noch vorhandenen Zeilen. Zwischen der siebten und der achten Zeile Relief: ein Kelch auf einem Buch stehend. Platte unten mit Textverlust abgeschlagen. An der linken Seite Ausbrüche mit Textverlust, rechts auf voller Höhe längs gesprungen. Kalkstein.

Maße: H. 44 cm, B. 34 cm, Bu. 1,9 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. HOCa) . SAXOa) . / R(EVERENDI)a) D(OMINI)a) GVLIELMI SLADI / SA[C]ERDOTIS ANGLIb), OB / [FID]EM CATHOLICAM EXVLANTIS. OSSA / CO[N]TEGVNTVRc) // MORTVV[S E]ST AN(N)O /[---]d)

Übersetzung:

Durch diesen Stein werden die Gebeine des hochwürdigen Herrn William Slad, eines englischen Priesters, der wegen seines katholischen Glaubens im Exil war, gedeckt. Er starb im Jahre....

Kommentar

William Slad immatrikulierte sich am 26. Oktober 1584 an der Hohen Schule1). Er ist in den englischen Aufzeichnungen der Zeit nicht nachzuweisen. Vielleicht handelte es sich bei ihm um einen der sogenannten „Marian priests“, d. h. einen Priester aus der Zeit der Restauration unter Mary Tudor2).

Textkritischer Apparat

  1. Anfangsbuchstabe überhöht.
  2. Kein Kürzungszeichen, zu erwarten wäre ANGLICI oder ANGLICANI.
  3. Es folgt das Relief.
  4. Mindestens eine weitere Zeile.

Anmerkungen

  1. Pölnitz, Matrikel 1584, 1145,29.
  2. Freundlicher Hinweis von P. Anselm Cramner OSB, Ampleforth Abbey/Großbritannien.

Nachweise

  1. Götz, Kl. Kirchen 89.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 380 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0038006.