Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 367† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1599

Beschreibung

Sterbeinschrift auf der Wappengrabtafel der Anna Plaichsher. Ehemals im Läutturm (Götz), davor in der nordöstlichen Chorumgangskapelle1). Hochrechteckige Platte. Oberer Teil als Inschriftentafel behandelt, „von der zwei Bänder herabhängen, die die darunter angebrachten Wappen einsäumen“ (Götz). Ausgetreten. Kalkstein.

Beschreibung, Wappen und Text nach Götz.

Maße: H. 140 cm, B. 60 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A(N)NO D(OMI)NI 1599 DEN / 12. SEBTEMB(ER) STARB / DIE ERNTVGEN/HAFTEa) FRAW ANNA PLAICH/SHERIN GEBORNE / LVTZIN WITIB / DER GOTT GE/NEDIG [SEIN WE]LLENb)

Wappen:
Plaichshirn2), Lutz3).

Kommentar

In der nordöstlichen Chorumgangskapelle befand sich vermutlich eine Grablege der Familie Plaichshirn, da Oefeleana 300 von der Plaichshirnschen Kapelle spricht4). In dieser Kapelle befanden sich – nach der Überlieferung zu schließen – zwei Denkmäler für Anna Plaisher (Plaichshirn): eine Wappengrabplatte, die ursprünglich vermutlich an einer Wand aufgestellt war, und ein Bodenplättchen, vielleicht zu Bezeichnung des tatsächlichen Bestattungsortes.

Zu Anna Plaichsher war nichts zu ermitteln. Ein Sebastian Plaichshirn aus Ingolstadt erhielt 1531 einen kaiserlichen Wappenbrief. Das von Götz beschriebene Wappen ähnelt dem der Plaichshirn (vgl. Anm. 2). Anna, geb. Lutz, hatte vermutlich in die Ingolstädter Familie eingeheiratet.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. Text in eckigen Klammern von Götz als seine Ergänzung gekennzeichnet. Statt WELLEN wäre eigentlich WELLE zu erwarten.

Anmerkungen

  1. Gerstner, Frauenkirche 58, vgl. auch Ostermair, Stadtpfarrkirche 18.
  2. Nach Götz: „schräg von rechts nach links geteilt …, ein von links nach rechts aufsteigendes Tier, das man als Hund oder Wolf ansprechen kann“. Das Wappen der Familie Plaichshirn aus Ingolstadt zeigt laut BayA1 23 einen schräglinksgeteilten Schild mit einem Einhorn in verwechselter Tinktur. Da die Platte zur Zeit von Götz bereits abgetreten war und er das Tier auf dem Schild offenbar nicht gut erkennen konnte, ist zu vermuten, dass es sich bei dem Wappen um das der bekannten Ingolstädter Familie handelte.
  3. Siebmacher BayA2 127.
  4. Oefeleana 300 p. 46.

Nachweise

  1. Ostermair, Stadtpfarrkirche 36; Götz, ULF 125f.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 367† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0036703.