Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 365 Spitalkirche Hl. Geist 1598

Beschreibung

Stifterinschrift des Lorenz Niedermair zur Wandmalerei Schutzmantelmadonna. An der Westwand, nördlich der Orgel, wohl als Gegenstück des Christus Salvator Mundi (vgl. Nr. 373). Maria mit ausgebreitetem blauen Mantel, rechts unter ihrem Mantel der geistliche Stand, angeführt vom Papst, rechts der weltliche, angeführt vom Kaiser. Zu Seiten des Haupts Mariens schwebende Engel, die ihre Krone halten. Zu Füßen der Figur kniende Stifterfigur. Darunter gemalte schwarze Inschrift auf weißem, von zwei schwarzen Linien begrenztem Band, darunter gemalte, geraffte rote Vorhänge.

Maße: H. (des Schriftbandes) 12-10 cm, B. (des Schriftbandes) ca. 435 cm, Bu. 4,2 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. Gott vnd vnser lieben Frauen zu lob vnd zu einer gedechtnus Lorentzen Nidermairaa) geweszner kelters Allda, Hatt man diese figur Mache(n) lasse(n). Gott wölle Ihm vnd allen gar gütigb) allen vnd Barmhertzig sein · Amenc) · 1 · 5 · 98̣ ·

Kommentar

Ein Lorenz Niedermayr ist in einer Verkaufsurkunde des Stadtarchivs 1583 als Zeuge bei einem Verkauf nachweisbar, er ist dort als Mitbürger zu Ingolstadt bezeichnet, ob er mit dem in der Inschrift genannten Lorenz identisch ist, ist nicht zu ermitteln1). Niedermair wird in der Inschrift als gewesner kelter also wohl Kellner des Spitals bezeichnet2).

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. gar gütig, Übermalung der Restaurierung ursprünglich wohl gnädig, so auch Spiegel, Spitalkirche.
  3. A-Versal mit ornamentalem mehrfach verschlungenem Anstrich.

Anmerkungen

  1. Vgl. StadtA Ingolstadt Urkunde B 357 vom 26. Mai 1583.
  2. Zur Funktion des Spitalkellners im Ingolstädter Spital vgl. Rieder, Geschichte 45.

Nachweise

  1. Spiegel, Spitalkirche 30; DiB I.1 (Ingolstadt) 444 (Erwähnung).

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 365 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0036505.