Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)
Nr. 353† St. Sebastian (1592)
Beschreibung
Sterbeinschrift des Georg von Schaffhausen. Ehemals innen, unter der Empore, an der Westwand, die zweite Platte von Süden. Fragment einer hochrechteckigen Platte. Sichtbar war die Inschrift in acht Zeilen. Platte oben und links abgewittert und abgetreten, unten abgeschlagen. Kalkstein.
Beschreibung und Text nach Götz.
Maße: H. 78 cm, B. 75 cm.
[---]1 . 5 . 61a) / Maij starb DEr Edel und ve[st]/ H[er]r Georg von Schaf=/[hau]senb) Zu Bernbach vnd Ra/[itbac]hc) Der letste Des Nam(en) / [vn]d Stamen Dessen Selle / [Gott gne]digb) vnd Barm/[herzig sein]b) [wolle Amen]d)
Textkritischer Apparat
- Vor dem Datum zwei Schäfte sichtbar, Lesung unsicher s. Kommentar.
- Ergänzung durch Götz.
- Ergänzt nach Hofmarksgeschichte.
- Ergänzung nach Götz.
Anmerkungen
- Pörnbach und Raitbach, Hofmark, heute Gde. Pörnbach, Lkr. Pfaffenhofen a. d. Ilm. Vgl. HAB Altbayern I, 14 (Pfaffenhofen/Wolnzach) 79ff., besonders 81. Ausführlicher Schneider, Heimatbuch Pörnbach 17f.
- Hundt/Libius Stammenbuch III, 612, Cgm 2290/24 fol. 121.
Nachweise
- Götz, Kl. Kirchen 84.
Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 353† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0035309.
Kommentar
(Johann) Georg von Schaffhausen zu Pörnbach und Raitbach1) war ein Sohn des Georg von Schaffhausen zu Thannberg und einer Magdalena. Dieser starb um 1545. Johann Georg folgte ihm als Hofmarksherr nach. Er war mit Susanna, geb. von Sandizell (vgl. Nr. 301), verheiratet. Sie hatten zwei im Kindesalter verstorbene Töchter (vgl. Nr. 221) und zwei Töchter, die das Erwachsenenalter erreichten, Susanna, die Hans Fueger zu Tauffers heiratete, und Magdalena, die Ehefrau des Johann Egloff Lichtenau, die die Hofmark erbte, allerdings wohl keine männlichen Nachkommen, da Georg als letzter seines Namens und Stammens bezeichnet wird2). Götz las auf der Inschrift das Datum 1561, kennzeichnete diese Lesung jedoch bereits als zweifelhaft. Der Tod des Johann Georg von Schaffhausen 1592 ist sicher belegt, u.a. durch die Übertragung der Hofmark. Deshalb wird die Grabschrift unter diesem Datum geboten.