Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 351† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1591

Beschreibung

Stifterinschrift des Johann Pfrontner und seiner Ehefrau Apollonia, geb. Hohenberger auf der Wappengrabplatte für ihre Söhne Johann Friedrich und Johann Elias. Ehemals außen, an der nördlichen Kirchenwand, östlich des östlichen Nordportals; zur Zeit Götzens noch vorhanden und in gutem Zustand. Hochrechteckige Platte, oben Inschrift in 16 Zeilen, darunter Wappen. Kalkstein.

Beschreibung und Text nach Götz, Wappen nach Clm 2105.

Maße: H. 97 cm, B. 50 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. I.

     LAVS DEO PAX VIVIS / REQVIES AETERNA / DEFVNCTIS / AMEN.

  2. II.

     JOANNI FRIDERICO HELIAE / ET JOANNI PFRONTNERIS / DVLCISS(IMIS) ET CHARISS(IMIS)a) FILYSb) / EX APOLONIA HOHENN/BERGERIN CONJVGE PRIMA / DILECTA NATIS ET HIC / SEPVLTIS JOANNES PFONT/NERc) V(TRIVSQVE) I(VRIS) DOCTOR AVLAE DV(CALIS) ACd) CAMERAE MONA/CHY ADVOCATVS ET CAVSA/RVM F(ISCALIVM) PATRONVS ANNO / DOMINIe) M D LXXXXIf) G. E. P. E.g) V.h) Pi).

Übersetzung:

Lob Gott, Friede den Lebenden, ewige Ruhe den Toten, Amen1). (I)

Dem Johann Friedrich Elias und dem Johann Pfrontner, den süßesten und teuersten Kindern von Apollonia Hohenberger, seiner ersten geliebten Frau, geboren und hier begraben, ließ Johann Pfrontner, Doktor beider Rechte, des herzoglichen Hofs und der Kammer Advokat in München und Rechtsbeistand in Fiskalsachen, im Jahre des Herrn 1591, (in Dankbarkeit als Vater gemäß dem Gelübde (dieses Denkmal) setzen). (II)

Wappen:
Pfrontner1).

Kommentar

Johann Pfrontner (Pfrandner) stammte aus Füssen, er immatrikulierte sich am 3. April 1554 an der Hohen Schule, deren Notar er in späteren Jahren war und studierte wohl auch in Bologna2). 1585 ist er in Ingolstadt durch einen Erbstreit mit den Müllner von Zweyraden nachweisbar3). Im Jahre 1600 erhält ein Dr. Johann Pfranndtner 25 fl. vom Münchner Hofrat als Kammerprokurator4), er ist vermutlich mit dem Stifter identisch.

Textkritischer Apparat

  1. clariss(imis) Cgm 3017.
  2. fily alle Handschriften.
  3. Sic! Pfrontner alle Handschriften.
  4. et alle Handschriften.
  5. Fehlt Cgm 3368.
  6. Das folgende fehlt Cgm 3368.
  7. C Cgm 3017.
  8. Liegende 8, Clm 2105.
  9. Auflösung unklar, vielleicht: G(RATIAE) E(RGO) P(ATER) E(X) V(OTO) P(OSVIT)? Götz bietet für die letzten drei Buchstaben die Auflösung E(T) V(IVVS) P(OSVIT) und gibt an, für die ersten drei keine Lösung zu haben.

Anmerkungen

  1. Siebmacher Bg1 29.
  2. Pölnitz, Matrikel 1554, 713,28. Vgl. auch Wolff, Juristenfakultät 350.
  3. Vgl. StadtA Ingolstadt Urkunde C 530 vom 28. März 1585.
  4. Vgl. Heydenreuter, Hofrat 171, Anm. 468.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 85r, Nr. 251; Cgm 3017 fol. 27v; Cgm 3368 fol. 27v; Ostermair, Stadtpfarrkirche 61f.; Götz, ULF 124; Götz, Grabsteinbuch 49.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 351† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0035101.