Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 297 Stadtmuseum 1578

Beschreibung

Stifterinschrift des Johann Eisengrein von einem Epitaph für Martin Eisengrein. Raum 16 (Inv. Nr. 1757). Ehemals Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau, in der zweiten Kapelle von Westen an der Nordseite (Mederer). Querrechteckige Tafel, rechts und links halbkreisförmig abgerundet, mit Inschrift. Teil eines größeren Denkmals. Rotmar bezeichnet es als Altar und gibt an, dass die Inschrift in goldenen Lettern „in summis“ also am oberen Abschluss angebracht war. Schiefer. Einmal von oben nach unten mit geringem Buchstabenverlust gebrochen.

Maße: H. 28 cm, B. 85 cm, Bu. 1,5-1,7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Stadtmuseum Ingolstadt [1/1]

  1. R(EVEREN)DOa) NOBILI ET M(A)G(NIFI)COb) D(OMINO) MARTINOa) EISENGREINa) . S(ANCTAE) TH(EOLOGIAE) / D(OCTORI) AC PROF(ESSORI) PROT(ONOTARIO) AP(OSTO)LICOc) COM(ITI) PAL(ATINO) CAES(AREO) CATHED(RALIS)d) PASSAV(IENSIS) ECCL(ESI)AEe) ET IN VET(ERE) / OETINGAf) P(RAE)P(OSI)TO S(ACRAE) CAES(AREAE) M(AIESTA)TIS ET SER(ENISSI)MIg) BAV(ARIAE) DVCIS CO(N)SIL(IAR)IOh) ET CO(N)CIONATORI / SCHOLAEi) H(VIVS) PROCA(N)CELLARIOj) ET PATRONO, FIDEI CATHOLICAE P(RO)PVGNATO=/RI INVICTO IV NON(AS) MAII, ANNO SAL(VTIS) MDLXXVIII, AETAT(IS) SVAE XLII. / MENSE V. DIE VII. IN CHR(IST)Oa) PIE DEFVNCTO, ET AD SVM(M)VM ALTARE HVI(VS) / TEMPLI SEPVLTOk). CVIVSa) ANIMA DEOa) VIVATl) . / IOAN(NES)a) EISENGREINa) V(TRIVSQVE) I(VRIS) D(OCTOR) CAN(ONI)CVSm) PASSAV(IENSIS) SANGVINE FRATER, IN=/STITVTIONE FILIVS, ET HAERES, GRATITVD(INE) ERGO P(OSVIT)a)

Übersetzung:

Dem hochwürdigen, edlen und hochgeschätzten Martin Eisengrein, der heiligen Theologie Doktor und Professor, Apostolischer Protonotar, kaiserlicher Hofpfalzgraf, der Kathedralkirche von Passau und von Altötting Propst, seiner kaiserlichen Majestät und des durchlauchtigsten Herzogs von Bayern Ratgeber und Prediger, dieser (Hohen) Schule Prokanzler und Schutzherr, dem unbesiegten Vorkämpfer des katholischen Glaubens, der am vierten Tag vor den Nonen des Mai im Jahre des Heils 1578, seines Alters zweiundvierzig Jahre, fünf Monate, sieben Tage, in Christus fromm verschieden und beim Hochaltar dieses Tempels bestattet ist, seine Seele lebe bei Gott, setzte Johann Eisengrein, Doktor beider Rechte, Kanoniker zu Passau, durch das Blut sein Bruder, durch die Unterweisung sein Sohn und Erbe aus Dankbarkeit (dieses Denkmal).

Kommentar

Zu Martin Eisengrein vgl. die vorhergehende Nummer; zu Johann Eisengrein vgl. die folgende Nummer.

Textkritischer Apparat

  1. Anfangsbuchstabe vergrößert.
  2. CO hochgestellte Kürzung.
  3. ICO hochgestellte Kürzung.
  4. HLD hochgestellte Kürzung. Vermutlich Verschreibung für HED.
  5. CC-Enklave, AE hochgestellte Kürzung.
  6. OE-Enklave, GA-Enklave.
  7. MI hochgestellte Kürzung.
  8. IO hochgestellte Kürzung.
  9. E unter Balken des A gestellt.
  10. Zweites L über Balken des ersten L gestellt, IO hochgestellt.
  11. Nach dem Punkt weiter Abstand.
  12. Schlusszeichen drei Punkte.
  13. CVS hochgestellte Kürzung.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 54v; Cgm 3017 fol. 3v; Rotmar, Almae fol. 129r-v; Mederer, Annales II, 44; Ostermair, Stadtpfarrkirche 30; Pfleger, Eisengrein 120.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 297 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0029700.