Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 258† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1568

Beschreibung

Sterbeinschrift auf der Grabtafel des Matthäus Paumgartner. Ehemals außen, Südwand, westlich des östlichen Südportals, dort noch in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Hochrechteckige Platte, oben dreieckig abgeschlossen. Unten Kelch in Kreismedaillon, darüber Inschrift in sieben Zeilen. Im Dreiecksgiebel oben Wappenschild mit erloschenem Wappenbild. Inschrift und Wappenschild abgewittert. Bereits Götz konnte das bei Ostermair erwähnte Wappen, das oben in der Spitze des Dreiecks eingeschlagen gewesen sein soll, nicht mehr erkennen. Schon zu Götzens Zeiten mit geringem Text- und Bildverlust abgewittert. Auf Photo Kloos bereits erheblicher Textverlust. Kalkstein.

Beschreibung und Text nach Photo Kloos, Ergänzungen und Maße nach Götz.

Maße: H. 90 cm, B. 58 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. Anno 1568 [die ver]o [ter]/tio Aprilis ex h[uma/na vita]a) per Fati [necessitatem] de/m[igra]vit [venerabilis ac] / doctus dominus Mathe(us) / Paum[gart]ner P[le]banus in / Wett[steten] [cuius anima] Deo vivat / Joh(annes)b) // [---c]ap(itulum)

Übersetzung:

Im Jahre 1568, genau am dritten April, wanderte aus dem menschlichen Leben, durch die Notwendigkeit des Schicksals, hinaus der ehrwürdige und gelehrte Herr Matthäus Paumgartner, Pfarrer in Wettstetten, seine Seele lebe bei Gott.

Kommentar

Am 1. Juli 1556 immatrikulierte sich ein Matthäus Paumgartner aus Ingolstadt an der Hohen Schule1). Ab 1567 ist er als Pleban in Wettstetten (Lkr. Eichstätt) nachweisbar2).

Textkritischer Apparat

  1. hominum Clm 2105 und Cgm 3017. Vom vorgegebenen Raum passt die Lösung hominum besser, Zeilenumbruch bei Götz entspricht nicht dem Befund des Photos, Umbruch erst vor vita.
  2. Zeile durch das Wappen geteilt. Die Zeile fehlt bei Götz.

Anmerkungen

  1. Pölnitz, Matrikel 1556, 742,6.
  2. Vgl. Betz, Steinacker und Weinberg 10, die Informationen jedoch wohl vom verlorenen Grabdenkmal bzw. von Götz, ULF. Götz zitiert aus dem Liber investiturum der Diözese Eichstätt (fol. 353), dass Paumgartner am 11. Juli 1567 die Pfarrei Wettstetten erhalten habe, sein Nachfolger wurde 1568-1574 Wilhelm Neumayr, vgl. Götz, Primizianten 72, Nr. 418.

Nachweise

  1. Clm 2105 fol. 75v, Nr. 219; Cgm 3017 fol. 24v; Götz, ULF 120.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 258† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0025807.