Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 184† Pfk. St. Moritz 1546

Beschreibung

Grabinschrift des Johannes Thomas Bizarus (Giovanni Tommaso Bizarro). Ehemals im Chor.

Text nach Rotmar.

  1. Molliter hoc Iani Thomae tegit ossa sepulchrum,Aescula Bizarum quem sua terra vocat.Non minus hic virtute fuit quam sanguine clarus,dum vixit, patriae gloria magna suae.Pro Carolo ductor peditum sic principe fortisdimicat, vt vitam negligat ille suam.

Übersetzung:

Sanft deckt dieses Grab die Gebeine des Iohannes Thomas, den sein Heimatland Aescula1) Bizarus nennt. Nicht weniger durch Tugend als durch (edles) Blut berühmt war er, solange er lebte, seiner Heimat ein großer Ruhm. Dieser kämpfte er für den Kaiser Karl als tapferer Führer der Fußtruppen, dass er (dabei sogar) sein Leben für nichts achtete.

Versmaß: Distichen.

Kommentar

Die drei Gedichte Nr. 184†-186† (Bizarro, Malaspina, Corvo) stammen vermutlich vom gleichen Verfasser, der sich mühte, das immer gleiche Geschehen in stets unterschiedliche Worte und Wendungen zu packen2).

Zu Johannes Thomas Bizarrus (Giovanni Tommaso Bizarro) war nichts zu ermitteln. Zum Schmalkaldischen Krieg bei Ingolstadt vgl. Nr. 182†.

Anmerkungen

  1. Ort nicht zu identifizieren. S. auch die folgende Nummer (Malaspina).
  2. Für diesen Hinweis sei Uwe Dubielzig, München, herzlich gedankt.

Nachweise

  1. Rotmar, Annales fol. 112; Mederer, Annales I, 202; Ostermair, Militärische Verhältnisse 128; Götz, Moritzkirche 82.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 184† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0018408.