Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 165 Stadtmuseum 1510–1543

Beschreibung

Beischrift des Johann Eck auf Wappenstein. Raum 16. Hochrechteckige Platte. In schmalem Rahmen stark eingetieftes Feld. In der Mitte im Lorbeerkranz das Ecksche Wappen, darunter auf Tabula ansata Beischrift des Wappenführers, in den Ecken vier weitere Wappen.

Maße: H. 68 cm, B. 52 cm, H. (Schrifttafel) 8 cm, B. (Schrifttafel) 20,5 cm, Bu. 3 cm (gemessen E).

Schriftart(en): Kapitalis.

© Stadtmuseum Ingolstadt [1/1]

  1. ECKIVS

Wappen:
Eck1).
Römische KircheHeiliges Römisches Reich
Erhard von der Mark2)Pfalz-Bayern

Kommentar

Der Wappenstein mit dem Namen Eck ist auf jeden Fall dem Theologen Dr. Johann Eck zuzuweisen. Er muss ihn in seiner Ingolstädter Zeit, vermutlich für sein Wohnhaus, anfertigen haben lassen. Eck wählte für seinen Wappenstein als Beiwappen Wappen der Institutionen und Personen, mit denen er sich besonders verbunden fühlte, die er vermutlich als seine Patrone betrachtete; die heraldisch rechte, vornehmere Seite ist den geistlichen Institutionen - Römische Kirche und Kardinal Erhard von der Mark vorbehalten, die linke zeigt als weltliche Schutzherren das Reich und die bayerischen Herzöge. Der Stein ist jedenfalls zwischen 1510 (der Antrittsvorlesung Ecks in Ingolstadt) und seinem Tod zu datieren; die Darstellung des Wappens Erhards von der Mark lässt ein späteres Datum aus der Zeit der engen Zusammenarbeit Ecks mit dem Kardinal während des Augsburger Reichstages (1530) wahrscheinlicher erscheinen. Um diese Zeit widmete Eck dem Kardinal auch mehrere Schriften3). Als Wohnhaus des Johann Eck gilt ein 1692 teilweise oder ganz abgebrannter Vorgängerbau des Anwesens Bergbräustraße 54).

Anmerkungen

  1. Siebmacher BayA1 33.
  2. Siebmacher Bi 101.
  3. Erhard von der Mark, Bischof von Lüttich (1506-1538), Kardinal (ab 1521), vgl. Gatz, Bischöfe 2, 460-463. Für den Hinweis auf Erhard von der Mark sei Franz Fuchs, Universität Würzburg, herzlich gedankt.
  4. Vgl. DiB I.1 (Ingolstadt) 70f.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 165 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0016501.