Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 146 Pfk. St. Moritz 1534

Beschreibung

Gebetsinschrift auf dem Epitaph des Konrad Trost. Innen, Südseite, erste Kapelle von Westen, Westwand beim Eingang. Ehemals beim Josephsaltar, Südseite in der Mauer, vorher beim Nordostportal außen. Epitaph mit einem thronendem Hl. Wolfgang mit Kirchenmodell, zu seinen Füßen kniet links ein Geistlicher. Unter dem Epitaph die Inschrift auf Tabula ansata mit Blattwerkansen (II). Auf der Leiste, die Text und Bildwerk trennt, die Datierung (I). Stark abgewittert. Kalkstein.

Maße: H. 60 cm, B. 40 cm, Bu. 1,1 cm (I), 1,3 cm (II).

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenprojekt [1/1]

  1. I.

    15 · [C(ONRAD)] TROST · ANNO · 34

  2. II.

    SVB · TVO · PIO · PRESIDIO · S · WOLFGANGE / [---] ATQVE MARIE · VIRGINIS CONFVGIO / VESTRIS ERGO PIIS PRECIBVS · [---]a) / A P(ER)PETVE MORTIS LIBERATE NE[X]IBVS

Übersetzung:

Unter deinen frommen Schutz Heiliger Wolfgang und den der Jungfrau Maria fliehe ich, befreit mich durch eure frommen Gebete von den Fesseln des ewigen Todes.

Kommentar

Der Beginn des Gebetes (II) ist in Anlehnung an das Mariengebet Sub tuum praesidium formuliert.

Das Epitaph wurde von Mader Loy Hering, von Riehl der Heringwerkstatt zugeschrieben1); Siegfried Hofmann denkt jedoch an einen Ingolstädter Meister, vielleicht Lienhard Sittinger. Reindl ordnet das Stück den zweifelhaften Werken Loy Herings zu2).

Konrad Trost ist durch eine Urkunde des Jahres 1528 als Kaplan der Wolfgangsmesse in der Stainauerkapelle der Pfarrkirche St. Moritz belegt3).

Textkritischer Apparat

  1. Lücke durch Abwitterung, ob Text ausgefallen ist, ist nicht sicher.

Anmerkungen

  1. Riehl, Donautal 276.
  2. Hofmann, Zu einer Gruppe, passim; Reindl, Loy Hering 413 (B 12)
  3. Vgl. StadtA Ingolstadt Urkunde A 147 vom 28. Juni 1528. Zur Messe, die nach ihrem Stifter auch Schreiermesse hieß (vgl. Nr. 102) und 1615 zum vaszierenden Messfond kam, vgl. Götz, St. Moritz 100.

Nachweise

  1. Kdm OBB I (Ingolstadt) 58; Mader, Loy Hering 106; Götz, Moritzkirche 23f. (unter dem Namen Erost); Reindl, Loy Hering 413 (B 12); Koller, Grabsteine 66, 67 (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 146 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0014604.