Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)
Nr. 86 St. Sebastian 1504
Beschreibung
Sterbeinschrift auf der Wappengrabplatte des Jörg Hanenkempl. Innen, unter der Empore, die siebte in ostwestlicher Richtung ausgerichtete Platte von Norden. Leicht abgetreten. Hochrechteckige Platte. Unten in einem genasten Dreipass Relief: an einem einmal gekreuzten Band an einem Haken hängend zwei Wappenschilde; darüber Spruchband mit erhabener Inschrift (II). Oben eingetiefte Inschrift in fünf Zeilen (I). Rotmarmor.
Maße: H. 210 cm, B. 102 cm, Bu. 6,3 cm (I), 5,5 cm (II).
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
- I.
Anno d(omi)ni Mo CCCCCo iiiio am [mit]/tich(e)n vor Sandt Lavrenczen tạg̣ / starb der Ersam vnd weis Jor[g] / Hanenkempl(er) stiffter des altars / dem got genedig sey amena)
- II. Auf dem Schriftband:
Jorg Hanenkempl(er)b) // Martha uxor
Datum: 1504 August 7.
Hanenkempl1), Ehinger2). |
Textkritischer Apparat
- Es folgt ein Kreuz aus fünf Quadrangeln als Schlusszeichen.
- Knick des Schriftbandes.
Anmerkungen
- Privilegienbuch 1493: gekreuzte Fischerhaken.
- Siebmacher BayA1 34.
- Vgl. Hofmann, Geschichte I, 526, 662.
- Vgl. StadtA Ingolstadt Urkunde B 629 vom 16. August 1504.
Nachweise
- Clm 2105 fol. 111r; Götz, Kl. Kirchen 75.
Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 86 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0008609.
Kommentar
Die Platte steht vermutlich im direkten Zusammenhang mit der Platte für Barbara Ehinger, dazu siehe Nr. 94.
Jörg Hanenkempl war seit 1474 Mitglied des Rats, 1493 gehörte er dem Inneren Rat an, 1499 war er einer der beiden Urwähler. Er war von Beruf Schiffsunternehmer, als solcher Mitglied der Fischerzunft, und Kaufmann. Seine Frau Martha war eine geborene Ehinger aus dem Ulmer Patriziergeschlecht (vgl. auch Nr. 94). Sie beteiligten sich an den Baukosten der Sebastianskirche und stifteten die Hanenkemplmesse3). Nach dem Tod des Jörg Hanenkempl stiftete seine Ehefrau einen ewigen Jahrtag verbunden mit einem Almosen für das Ingolstädter Spital4).