Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)
Nr. 68† Pfk. St. Moritz (1494)/16. Jh.
Beschreibung
Sterbeinschrift des Wilhelm Tandorfer. Genauer Standort unbekannt.
Text und Wappen nach Cgm 3017.
anno 15a) starb der vest Wilhelm Tandorfer.
Tandorfer1). |
Textkritischer Apparat
- Es folgt eine Lücke.
Anmerkungen
- Ein Brackenrumpf. Laut Hundt/Libius, der sich auf den verlorenen Totenschild in St. Moritz beruft, hatten die Tandorfer zu Weichering einen gekrönten Adlerrumpf im Wappen, Siebmacher Si2 71 zeigt ebenfalls einen Adlerrumpf, jedoch ohne Krone. Vielleicht handelt es sich bei der Abzeichnung in Cgm 3017 um ein Missverständnis des Abzeichners, der den Adler als Bracke deutete.
- Vgl. Cgm 2290/25 fol. 68v (mit Überlieferung des Textes).
- Vgl. Ostermair, Bürgerbuch III, 190. Vgl. auch Cgm 2290/25 fol. 67v-68v.
- Vgl. HAB Altbayern I, 46 (Ingolstadt) 159, HAB Schwaben I, 16 (Neuburg) 211.
- Vgl. Ernst, Oberhaunstadt 80.
- Hundt/Libius, Stammenbuch III, 682.
Nachweise
- Cgm 3017 fol. 38v; Götz, Grabsteinbuch 84.
Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 68† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0006801.
Kommentar
Wilhelm Tandorfer war ein Sohn des Ingolstädter Pflegers Heinrich Tandorfer zu Erlach und der Benigna von Nußdorf zu Prennberg. Er war zunächst verheiratet mit Agatha von Schwarzenberg (verstorben 1483, begraben zu Weichering, Lkr. Neuburg2)), sie hatten zwei Söhne, Heinrich und Hans und drei Töchter3). Wilhelm verkaufte Etting bei Ingolstadt an Herzog Ludwig den Reichen und erhielt von Herzog Georg Weichering zum Lehen, ein Jahr später erwarb er auch den Erlachhof4). Er war 1470 Pfleger zu Gerolfing und 1476 zu Pfaffenhofen bei Kastl5). 1485 soll er ein zweites Mal geheiratet haben, eine Anna, geb. Hausner von Stepperg. Laut Cgm 2290 starb er 1494. Hundt/Libius überliefert für ihn in St. Moritz auch einen nicht erhaltenen Totenschild, der als Wappenbild den Rumpf eines bekrönten Adlers zeigte6). Vielleicht handelt es sich bei der hier gebotenen Inschrift auch um die Beschriftung des Totenschildes.