Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 23 Etting, Pfk. St. Michael 1443

Beschreibung

Gießerinschrift und Gebet auf der Schulter einer Glocke1).

Maße: H. 77 cm, Bu. 2,7 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. + annoa) · domini · Mo · cccc · xxxxiii · magister · conradus · gnoczhamer · me · fusitb) · ave · maria · gratia · pl(ena) · d(o)m(inu)s

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1443 hat mich Magister Konrad Gnoczhamer gegossen. Gegrüßet seist Du, Maria, voll der Gnade, der Herr….

Bibel- und Schriftstellerzitat(e):

  • Ave-Maria-Gebet.

Kommentar

Die Glocke stammt aus der Werkstatt des Nürnberger Glockengießers Konrad Gnoczhamer d. Ä. (Gnotzhaimer und weitere Varianten). Für Gnoczhamer sind in Franken und Württemberg zahlreiche Glocken aus der Zeit zwischen 1438 und seinem Tod 1454 belegt2), können aber nicht sicher von den Glocken Konrad Gnoczhamers d. J. geschieden werden, wobei die Datierung hier für den älteren Namensträger spricht. Gnoczhamer gehört in das Umfeld der Nürnberger Familie Glockengießer. Die Glocke zeigt die typische Form und Formulierung der Gnoczhamerglocken mit Gießerinschrift und Mariengruß3).

Textkritischer Apparat

  1. Trennzeichen Glöckchen.
  2. Sic, von Gnoczhamer stets gewählte Variante.

Anmerkungen

  1. DiB bezeichnet die Glocke als Josephsglocke und datiert sie ins Jahr 1483. DiB I.1 (Ingolstadt) 518.
  2. Vgl. Allgemeines Künstlerlexikon 56, 309.
  3. Vgl. Thurm, Deutscher Glockenatlas Mittelfranken 29.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 23 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0002304.