Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)
Nr. 1† Kirche St. Georg (abgegangen) 1307
Beschreibung
Bau- bzw. Stifterinschrift der Georgskirche. Ehemals an der Mauer über dem Musikchor, also wohl innen.
Text nach Mederer, Ingoldestadt.
Lvdovicvs et Rvdolfvs principes Bavariaea) anno mcccvii
Übersetzung:
Ludwig und Rudolf, Fürsten von Bayern im Jahre 1307.
Textkritischer Apparat
- principes Bavariae fehlt Mederer, De villa, und Mederer, St. Moritz.
Anmerkungen
- Vgl. Hofmann, Geschichte I, 87, er nennt die Georgskirche als Zentrum des alten Kornmarktes bereits für die Zeit vor 1307; sie sei bereits früher abgebrannt und 1307 wiedererrichtet worden.
- Vgl. DiB I.1 (Ingolstadt) LIII, LXVIII (Hofmann) und 402.
Nachweise
- Mederer, De villa Ingoldestadt 28; Mederer, Ingoldestadt 31; Mederer, St. Moritz, in: Unterhaltungsblatt (1873) 19.
Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 1† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0000100.
Kommentar
Mederer überliefert die Inschrift in Großbuchstaben. In seiner Arbeit De villa Ingoldestadt gibt er an, sie nicht allzu viele Jahre zuvor am Gebäude der Kirche gesehen zu haben. Sie wäre also 1791, als Mederer dieses Werk verfasste, bereits nicht mehr vorhanden gewesen. Die Georgskirche befand sich in der heutigen Schäffbräustraße. Sie wurde 1307 errichtet bzw. erneuert1), wovon die Inschrift Zeugnis gibt. Nach der Inschrift zu schließen war das bayerische Herzogshaus an den Baumaßnahmen beteiligt, Ludwig IV. der Bayer, und Rudolf I. regierten zu dieser Zeit Oberbayern gemeinsam. Ab 1309 ist die Kirche zusammen mit einer Hausstelle als Besitz des Klosters Kaisheim belegt. Von 1571 bis 1804 war sie Teil des Ursulinenklosters. Die Kirche wurde nach der Säkularisation 1810 zunächst als Stadel genutzt und 1894 abgebrochen2).