Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 162 Unterginsbach (Stadt Krautheim), kath. Kapelle St. Johann Baptist 1507

Beschreibung

Weihwasserbecken mit Jahreszahl. Im Langhaus beim Eingang. Sandstein. Über quadratischem, profiliertem Sockel ein abgefaster Vierkantschaft, darüber der achteckige Kelch mit senkrechter, oben und unten durch Kehle-Wulst-Profile gegliederter Wandung; runde Beckenöffnung. Auf drei Seitenflächen des Kelchs ist die Jahreszahl eingehauen, darunter am Schaft Stz. nr. 6.

Maße: H. 89,5, Dm. 36,5, Bu. 6,5–7,0 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. M / · D · / VII ·

Kommentar

Die Buchstaben M und V weisen ausgeprägte Linksschrägenverstärkungen und insgesamt einen betonten Wechsel von Haar- und Schattenstrichen auf. Im Vergleich dazu fällt die wenig geglückte Ausführung des D mit kaum merklicher Bogenverstärkung auf. Als Trennpunkte dienen paragraphzeichenförmig verzierte Quadrangel. Die weit außerhalb des Orts liegende Kapelle wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Aus dieser Zeit haben sich – inschriftlose – Fragmente einer Wandmalerei erhalten1. Da die Kirche (Filial von Altkrautheim) erst 1598 archivalisch bezeugt ist2, stellt die vorliegende Inschrift das früheste schriftliche Zeugnis der Kapelle dar.

Anmerkungen

  1. Vgl. Kdm. Künzelsau 401f.
  2. LdBW IV, 184.

Nachweise

  1. Kdm. Künzelsau 403.
  2. Rauser, Krautheimer Heimatbuch 390, 392.
  3. Eugen Sternad, Die Kapelle zu St. Johannes dem Täufer in Unterginsbach, in: Amtsblatt Krautheim 31.5.1996, 11f., hier: 11.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 162 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0016202.