Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 73: Hohenlohekreis (2008)
Nr. 893 Künzelsau, Kirchplatz 5 1650
Beschreibung
Fachwerkständer mit Wappen, Nameninitialen und Jahreszahl. Außen an der östlichen Giebelseite des Eckhauses (Keltergasse). Gemauertes Erdgeschoß; erstes Obergeschoß und Giebel in Fachwerk. Im oberen Giebelfeld sind an den Mittelständer beidseitig geschweift ausgesägte Zierbretter angearbeitet, so daß ein uhrglasförmiges Feld entsteht, das mit Flachschnitzerei verziert ist: in der oberen Hälfte drei erhaben geschnitzte Initialen (A) zwischen Ranken- und Blütenornamenten, in der unteren Hälfte zwei gegeneinandergelehnte Wappenschilde, darunter in der Mitte die erhaben geschnitzte Jahreszahl (B). Schriftzeichen, Ornamente, Schildumrisse und Wappenfiguren mit weißer Farbe bemalt.
Maße: Bu. ca. 4, Zi. ca. 5,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
M(agister) C(aspar) B(eeg)
- B
1650
Beeg1, Stadtmann2. |
Anmerkungen
- Linksgewendet. Auffliegender Pelikan am Nest, mit dem Schnabel die Brust aufritzend und mit dem Blut die Jungen fütternd.
- Redendes Wappen: Dreitürmige Stadt mit offenem Tor.
- Vgl. Pfarrerbuch Württ. Franken 2, 28 Nr. 161; weiteres zur Person ebd. und hier unter nr. 865. In dem Gebäude war im 19. und 20. Jahrhundert eine Sattlerwerkstatt („Kirchensattlerei“) untergebracht; vgl. Rauser, Künzelsauer Heimatbuch I, 195.
Nachweise
- Rauser, Künzelsauer Heimatbuch I, 339 (Abb.).
Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 893 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0089308.
Kommentar
Wappen und Nameninitialen ermöglichen eine eindeutige Identifizierung der Wappenführer. Demnach diente das unmittelbar dem Chor der Johanneskirche gegenüber errichtete Gebäude als Wohnhaus des Diakonus Caspar Benignus Beeg, der seit 1636 mit der aus Hall stammenden Arzttochter Magdalena Stadtmann verheiratet war3.