Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 594 Neuenstein, Schloß, Hohenlohe-Museum 1600–1606

Beschreibung

Wappentafel des Grafen Philipp von Hohenlohe. Herkunft unbekannt. Jetzt im Rittersaal im Mittelerker der Westwand eingelassen. Rechteckige Sandsteintafel. Eine ehemals sicherlich vorhandene Bekrönung und das Gebälk fehlen; oben Vollwappen mit zwei Helmen zwischen sich nach unten verjüngenden und mit Bandwerk verzierten Pilastern; in der Sockelzone querrechteckige Kartusche mit eingehauener Inschrift. Auf der schmalen Rahmenleiste zwischen Wappen und Inschrifttafel Stz. nr. 43. Kanten bestoßen, Helmspangen abgebrochen.

Maße: H. 102, B. 87, Bu. 4,5 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Kraft Fürst zu Hohenlohe, Neuenstein [1/2]

  1. Philips · grave · von · hohenloe · vnd · herrn · Zv · langen=/Bvrg · barana) · Zv · liesfeldt · Lev̈dtenambt · generals / Vber · hollandt · Seelandt · westfries · landt · pomler / Vndb) · Thiellerwerthc)

Wappen:
Hohenlohe-Langenburg1.

Kommentar

Das Steinmetzzeichen ist identisch mit dem des Michael Kern II am Neuen Tor in Forchtenberg (nr. 576) und auf dem Bauder-Bechberger-Epitaph in der Forchtenberger Friedhofskapelle (nr. 523). Die ausgesprochen schmal proportionierte, noch weitgehend dem strengen Duktus der Textura verpflichtete Fraktur mit ihren rund nach rechts umgebogenen und spitz ausgezogenen Oberlängen, dem charakteristisch nach links umgeknickten und nach unten durchgebogenen oberen Bogenabschnitt des d sowie den zumeist breit angelegten und üppig verzierten Versalien stimmt zudem weitgehend überein mit der – freilich stärker ausgerundeten – Schrift auf dem erwähnten Grabmal, so daß an der Zuweisung an den Forchtenberger Bildhauer nicht zu zweifeln ist. Zu Graf Philipp von Hohenlohe sowie zur Datierung der Wappentafel nach der Titulatur des Grafen vgl. nr. 593. Da Philipp bei der hohenlohischen Landesteilung von 1586 auch das Amt Neuenstein erhalten hatte2, ist nicht auszuschließen, daß die Wappentafel aus Schloß oder Stadt Neuenstein stammt.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. Letzte Zeile zentriert.
  3. Der Bogen des h am Wortende in drei geschwungene Zierlinien auslaufend.

Anmerkungen

  1. Quadriert von Hohenlohe und Langenburg, alle Figuren einwärtsgekehrt; der Langenburger Löwe hier ungekrönt.
  2. Fischer II/1, 108.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 594 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0059401.