Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 73: Hohenlohekreis (2008)
Nr. 463 Waldenburg, ev. Stadtkirche 1591
Beschreibung
Glocke des Nürnberger Gießers Christoph Glockengießer d. Ä. oder d. J. Größte Glocke eines jetzt fünfteiligen Geläutes, „Zwölfuhrglocke“. Im Zweiten Weltkrieg abgeliefert, 1947 aber wieder aus dem Glockenlager Lünen/Westfalen zurückgekehrt1. Schulterinschrift, oben von einem Zinnenfries gerahmt, unten von einem Vierpaßfries über einem Fries aus Rundbögen mit eingestellten Kleeblattbögen und anhängenden Kreuzblumen.
Maße: H. (o. Krone) 101, Dm. 133, Bu. 3,4 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
· das wort gottes bleibet ewig2) ·glavb dem mit der that so wvrstva) selig3) ·christof glockengieser zv nvrmberg gvs michanno 1591
Versmaß: Prosa in Reimversen.
Textkritischer Apparat
- Sic! wirstv Dt. Glockenatlas.
Anmerkungen
- Vgl. Schmidt, Hohenlohe Waldenburg (KrAHK, Manuskriptenslg. 10.14.9) 74; danach Englert, Waldenburg 460.
- 1 Pt 1,25.
- Nach Jak 1,25?
- Vgl. Dt. Glockenatlas Mittelfranken 44.
Nachweise
- LKA, A 29 Nr. 4956: Pfarrbeschreibung für die Pfarrei Waldenburg 1905, p. 215 (ungenau).
- LKA, A 26 Nr. 1483,5 (Glockenbeschlagnahme 1917, OA Öhringen).
- Schmidt, Hohenlohe Waldenburg (KrAHK, Manuskriptenslg. 10.14.9) 73.
- Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern Nr. 1136.
- Rauser, Waldenburger Heimatbuch 86.
- Englert, Waldenburg 458.
Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 463 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0046304.
Kommentar
Am Beginn der Inschrift ist eine Rosette gesetzt, als Verstrenner dienen sechsstrahlige Sterne. Das obere Schaftende von b, h, k und l ist tief gespalten, und die beiden Spitzen sind eingerollt. Die Oberschäfte besitzen in Höhe der oberen Begrenzung des Mittellängenbereichs links einen dornförmigen Ansatz.
Die Namenschreibung christof statt cristof deutet zumindest auf die Beteiligung des jüngeren der beiden gleichnamigen Nürnberger Gießer hin, der allerdings erst nach dem Tod des Vaters 1595 die Leitung der Gießhütte übernahm4. Eine zweite, kleinere Waldenburger Glocke dieser Nürnberger Werkstatt ist nicht erhalten (nr. 552 †).