Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 398 Stuttgart, Landesmuseum Württemberg um 1580

Beschreibung

Waldenburger Rathauspokal. Ursprünglich in das Rathaus in Waldenburg gestiftet; zu unbekanntem Zeitpunkt von dort in Privatbesitz, wahrscheinlich zunächst der Fürsten von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst1, übergegangen; 1818 von Gräfin Ernestina von Pückler-Limpurg († 1824) dem Fürsten Georg Ludwig von Löwenstein-Wertheim-Freudenberg († 1855) geschenkt2; zu unbekanntem Zeitpunkt in die Sammlung Figdor in Wien gelangt3; 1930 vom Württembergischen Landesmuseum aus dem Kunsthandel erworben, Inv.-Nr. 1930/6. Eine von Friedrich Karl Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg gestiftete Kopie befindet sich im Waldenburger Rathaus4.

Reich verzierter, hoher Deckelpokal, Silber teilvergoldet, getrieben, gegossen, ziseliert, punziert und graviert. Als Bekrönung des runden Deckels ein gegossenes Wappnerfigürchen in antikisierender Rüstung, in der Rechten eine (abgebrochene) Lanze oder Fahne, in der Linken eine Wappenkartusche5 haltend. Auf der Wölbung des Deckels, umlaufend angeordnet und von Roll- und Beschlagwerk umrahmt, insgesamt neun getriebene und gravierte Vollwappen; über jedem Wappen ein getriebenes Schriftband mit eingravierter Namenbeischrift (A–I). Deckelrand vergoldet. Über der Inschrift (A) sind die Haller Beschau und eine Meistermarke6 eingepunzt.

Die hohe, gerade Wandung des Pokals wird oben abgeschlossen durch ein breites vergoldetes Band mit gravierten Ornamenten. Darunter sind in zwei Reihen weitere insgesamt 18 getriebene und gravierte Wappen (ganz überwiegend Vollwappen) angebracht und in jeweils darüber angeordneten Schriftbändern mit eingravierten Namenbeischriften bezeichnet: erste Reihe (K) bis (S), zweite Reihe (T) bis (AB); darunter wiederum ein breites vergoldetes, von zwei Ornamentfriesen begleitetes Band mit dreizeilig eingravierter Gedächtnisinschrift in Versform (AC). Der kurze Schaftring ist gegossen, der gewölbte Fuß mit getriebenen Ornamenten und vergoldetem Standring trägt auf der Unterseite eine nachträglich im 19. Jahrhundert eingravierte Widmung7. Innen am Boden des Bechers ein gegossenes rundes Wappenmedaillon mit Vollwappen und gravierter Umschrift (AD). An Fuß und Lippenrand dieselben eingepunzten Marken wie auf dem Deckel.

Maße: H. 38,7, Dm. 14,3 (Deckel), 13,9 (Cuppa), 13,1 (Fuß), Bu. 0,15–0,25 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Landesmuseum Württemberg Stuttgart [1/32]

  1. A

    · GERG · SCHWE/NDT · RATH · VND / VOGT · ZV · WALD/ENBVRG · FVNDA/TOR · DIS · BECHER

  2. B

    ZACHARIAS · HI/SO · HOHENLOEI/SCHER · GEMEIN/ER · RATH · ZV NE=/=VENSTEIN

  3. C

    · ALBRECH · / · HEBER · / NEVENSTEIN/ISCHER · RATH

  4. D

    · IOHANES · / BVMENSTO=/CK · NEVENSTE=/INISCHER RATH

  5. E

    · GOTFRID · / · GRAF · ZV · / · ETINGEN ·

  6. F

    · GERG · FRIDER/ICH · GRAF · VON / HOHENLOHE / VND · HER · ZV · / LANGENBVRG

  7. G

    · IOHAN · IAC=/OB · KRELL8) · DO=/CKERa) · AMPTMA=/N · ZV · SCHILNI=/GS · FIRSTb) ·

  8. H

    · CRISTOF · / KRELL9) · AMPT=/MAN · ZV · WAL=/DENBVRG

  9. I

    · GINTNERc) · / VON · WARM · / HOFMAISTER / · ZV · WALDENBVRd)

  10. K

    GERG · VON · KLEIN · / VOGT · ZV · PFEDEL/=BACH ·e)

  11. L

    IOHAN · ZOBEL · SIN=/DICVS · ZV · ERIN=/=GEN ·e)

  12. M

    IOHAN · VON · ALHAV=/=SEN · VOGT · ZV AD=/=OLTZFVRT10) ·e)

  13. N

    WENTEL · MERWA=/=RT · SCHVLTAS · IM/=MORTHALf) ·e)

  14. O

    ERASMVS · ROTTEN/BVRG · AMTMAN · / ZV · SINDERINGEN ·

  15. P

    CASPAR · VON · KLEIN / VOGT · ZV · PFETEL=/BACH ·e)

  16. Q

    PHETTERg) · RENTZ / KELLER · ZV · BAR=/TTENSTEIN ·e)

  17. R

    HAVPREGHTd) · SIGI=/NGER · KELLER · ZV / · ERINGEN ·e)

  18. S

    GERG · MEIRER · SC/HVLTAS · ZV · GNA/=DENTNALd) ·e)

  19. T

    GERG · VON · AL=/=HAVSEN · VORS=/TMEISTER11) ·e)

  20. U

    IOHAN · BILTHAV/=BER · SCVLTES · ZV / KVPFERZEL ·e)

  21. V

    IOHAN · KELLER · / SCHVLTAS · ZV · / · ZIMERN12) ·e)

  22. W

    GABRIEL · MILLER / SCHVLTAS · ZV · / · MEINHART13) ·e)

  23. X

    LVDWIG · BALWI/RER · SCVLTES · ZV / · GALKIRCHEN14) ·e)

  24. Y

    IHEREMIAS · BVRC=/KHART · SCVLTAS · / · ZV · DIERBACH15) ·e)

  25. Z

    CRISTOFFEL · BAV=/MGARTNER · HAVS / · VOGT · Z(V) · W(ALDENBVRG) ·

  26. AA

    GERG · HAINTZ · / KELLER · ZV · E=/=RINGEN ·e)

  27. AB

    BASTIAN · VON / · KLEIN ·e)

  28. AC

    ALLE · DISE · GRAVEN · VND · HERREN · AVCH · VON · ADEL · VND · ANDERE · VON · EREN · WOLTEN · AVF · DIS · RATHAVS · IRE · WAPEN · AN · DIE ·h) / FENSTER · GEBEN · HAN · WILCHS · ABER · NIT · LANG · HET · MEGEN · BESTAN · DARVM · INEN · ZV · EREN · DIS · TRINCKESCHIR · AN · DERSELBEN / WAPEN · STAT · FVNDIERT · DAN · ES · ZV · LANGER · GETECHNVS · SICH · NIT · SOL · VERLIERN · BESONDER · ETWA · EINEN · STARCKEN · RVM TRVNCK · DARAVS · EXERCIRENi) :

  29. AD

    ALBRECHT · GRAF · ZV · LEWENSTEIN · VND · HER · ZV · SCHARPFENNECKk)

Versmaß: Deutsche Reimverse (AC).

Wappen:
Schwend, Hyso, Heber16, Bomenstock17, Oettingen, Hohenlohe-Langenburg, zweimal Kröll, Wahren18;
vom Klein, Zobel19, Olnhausen, Merwart20, Rottenburg21, vom Klein, Renz22, Siginger23, Meurer24;
Olnhausen, Bildhauer25, Keller26, Miller27, Balbierer28, Burkhard29, Baumgartner30, Hainz31, vom Klein;
Löwenstein32.

Kommentar

Die winzige Kapitalisschrift ist teilweise in Kontur eingraviert, wodurch ein Wechsel von Haar- und Schattenstrichen angedeutet wird. Besonders auffällige Einzelformen sind das links offene D mit deutlich verkürztem Schaft und das R mit geschwungener und weit ausgestellter Cauda. N ist in wenigen Fällen spiegelverkehrt graviert, ebenso selten ist Z mit einem kurzen Mittelbalken versehen. Die völlig identischen Buchstabenformen sowie der gleichartige Zeilenfüller lassen keinen Zweifel daran, daß auch das Löwensteiner Wappen mit Umschrift (AD) im Boden des Bechers gleichzeitig und von derselben Hand hergestellt wurde wie die übrigen Teile des Pokals, also zum ursprünglichen Bestand gehört33. Derselbe Goldschmied (Philipp Bonhöffer?) hat auch 1591 eine Hostienbüchse für die Waldenburger Pfarrkirche angefertigt (vgl. nr. 464). Bemerkenswert ist die besonders aufwendige Ausführung der Wappen in Treibarbeit. Die meisten vergleichbaren Pokale der Zeit weisen lediglich Wappengravuren auf34.

Die Widmungsinschrift (AC), die in schlechten, holprigen Reimversen verfaßt ist35, informiert über die Entstehungsgeschichte des Pokals. Sie ist wohl so zu verstehen, daß die durch Wappen und Namen auf dem Pokal verewigten Personen ursprünglich eine Stiftung von Wappenscheiben in das Waldenburger Rathaus geplant hatten. Diese Praxis der Fensterstiftung war im 16. Jahrhundert besonders in der Schweiz und in Süddeutschland weit verbreitet36. Die Stiftung unterblieb dann aber, da man offenbar andernorts schlechte Erfahrungen mit der Dauerhaftigkeit von Kabinettscheiben gemacht hatte, und man entschied, als Ersatz den Pokal anfertigen zu lassen37. Die Herstellungskosten verteilten sich vermutlich auf alle durch ihr Wappen und ihren Namen vertretenen Personen, während der in Inschrift (A) als Fundator bezeichnete Georg Schwend (vgl. nr. 432) offensichtlich der Initiator der Pokalstiftung war. Die Kosten für die Anfertigung des „Trinkgeschirrs“ dürften deutlich niedriger gewesen sein als für die ursprünglich beabsichtigten bemalten Fensterscheiben. Ein konkreter Anlaß für die Stiftung läßt sich nicht mehr ermitteln. Stellt man die bislang erschließbaren Lebensdaten der auf dem Pokal repräsentierten Personen zusammen38 und geht man davon aus, daß zumindest die meisten von ihnen zum Zeitpunkt der Anfertigung des Stücks noch am Leben waren, so gelangt man in die Zeit um 1580: Johann Zobel ist 1582 gestorben (vgl. nr. 637), Georg Hainz(mann) und Hans von Olnhausen 1585 (vgl. nrr. 419, 418), Christoph Kröll 1586 (vgl. nr. 425), Albrecht Graf zu Löwenstein 1587 und Hauprecht Siginger 1588 (vgl. nr. 437). Auffällig ist, daß zwei Personen mit der Amtsbezeichnung „Vogt zu Pfedelbach“ aufgeführt sind. Während sich Kaspar vom Klein, dessen Todesjahr nicht bekannt ist, in dieser Position schon 1556 nachweisen läßt, ist Georg vom Klein erst 1613 anderweitig in diesem Amt bezeugt39. Möglicherweise ist dem Goldschmied hier aufgrund der Namengleichheit ein Irrtum unterlaufen. Georg vom Klein amtierte zum Zeitpunkt der Pokalstiftung vermutlich in einem anderen Ort. Ab 1567 stand er jedenfalls nachweislich zunächst in hohenlohischen Diensten in Langenbeutingen40.

Insgesamt handelt es sich bei den Stiftern, abgesehen von Graf Georg Friedrich von Hohenlohe-Waldenburg († 1600), von dessen Schwager Gottfried Graf von Oettingen († 1622) und dem Grafen Albrecht von Löwenstein, dessen Verbindung zu Waldenburg unklar ist, fast ausschließlich um lokale Verwaltungsbeamte des waldenburgischen Landesteils der Grafschaft Hohenlohe. Zum waldenburgischen Anteil gehörten die Residenzstadt, Schillingsfürst, Pfedelbach, Adolzfurt, Ohrntal (Verwaltungssitz Untersteinbach), Sindringen, Bartenstein, Kupferzell, Herrenzimmern, Mainhardt und Gailenkirchen, außerdem Unterheimbach als der (inschriftlich nicht genannte) Sitz des Forstmeisters Georg von Olnhausen41. Dazu kommen einige waldenburgische Beamte im von beiden Linien des Hauses gemeinsam verwalteten Öhringen. Gegenüber dieser homogenen Gruppe fallen die an vornehmer Stelle auf dem Deckel des Pokals vertretenen drei neuensteinischen Räte Hyso, Heber und Bomenstock auf 42.

Textkritischer Apparat

  1. So für DOCTOR.
  2. So statt SCHILLINGSFÜRST.
  3. So statt GÜNTHER.
  4. Sic!
  5. Als Schlußzeichen drei ins Dreieck gestellte Punkte.
  6. So statt IM · OHRNTHAL.
  7. So vermutlich für PETER.
  8. Nach dem Worttrenner ein Kleeblattmotiv als Zeilenfüller und Markierung des Zeilenwechsels.
  9. Das letzte Wort aus Platzmangel etwas gedrängt und in geringfügig kleinerem Schriftgrad.
  10. Danach ein Kleeblattmotiv als Zeilenfüller.

Anmerkungen

  1. Vgl. Anm. 5.
  2. Vgl. die als Chronogramm verfaßte Inschrift auf der Unterseite des Fußes: ErnestIna . GeorgIo . PrInCIpI . MarIto . PerDILeCto . 23 . AprILIs . Festo . S . GeorgII . EqVItIs .
  3. 1907 auf einer Wiener Ausstellung von Goldschmiedearbeiten ausgestellt und aus diesem Anlaß erstmals publiziert: Rosenberg (wie unten) 63–65.
  4. Vgl. Englert, Waldenburg 219.
  5. Der Schild wurde nachträglich im 18. Jahrhundert angebracht oder jedenfalls erst dann mit der gravierten Inschrift vivat / CA versehen. Die beiden verschlungenen Initialen bezeichnen vermutlich Karl Albrecht I. Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst († 1793) oder seinen gleichnamigen Sohn († 1796). Die Inschrift könnte auf eine Schenkung der Stadt Waldenburg anläßlich des Regierungsantritts oder eines Jubiläums hinweisen. Auf welchem Wege der Pokal dann an die Gräfin von Pückler-Limpurg gelangte, ist unklar. Sowohl Karl Albrecht I. als auch sein Sohn waren in erster Ehe mit Prinzessinnen von Löwenstein-Wertheim verheiratet; vgl. Eur. Stammtaf. NF XVII, Taf. 19.
  6. Undeutlich; dreistielige Pflanze über Dreiberg (Rosenberg3 2 Nr. 2292). Die Marke wird der Haller Goldschmiedefamilie Bonhöffer zugewiesen; vgl. zuletzt Renaissance im dt. Südwesten 2, 653 Nr. L67.
  7. Vgl. Anm. 2.
  8. Geboren um 1522/25, Studium in Basel (imm. 1542) und Freiburg (imm. 1545), 1554 gräflich hohenlohischer Amtmann zu Weikersheim, 1556 Bestallung zum Rat und Amtmann zu Schillingsfürst, noch 1585 in diesem Amt; alle Angaben nach Ludwig, Kröll von Grimmenstein 90.
  9. Vgl. nr. 425.
  10. Vgl. nr. 418.
  11. 1571 Bestallung zum Forstmeister („Diener, Vörstner und Vorstbereiter“) über die Gehölze jenseits der Ohrn: HZAN Wa 25 Bü 356 Nr. 2 (Revers).
  12. Herrenzimmern, Stadt Niederstetten, Main-Tauber-Kreis.
  13. Mainhardt, Lkr. Schwäbisch Hall.
  14. Gailenkirchen, Stadt Schwäbisch Hall. Die Obrigkeit über den Ort teilten sich die Grafen von Hohenlohe mit der Stadt Hall, welcher 1561 die hohe Gerichtsbarkeit zugesprochen wurde; vgl. LdBW IV, 536.
  15. Herrentierbach, Gde. Blaufelden, Lkr. Schwäbisch Hall.
  16. Schräglinksbalken; Helmzier: Flug, bezeichnet mit dem Schildbild.
  17. Gestümmelter entwurzelter Baumstumpf mit jungen Trieben; Helmzier: Schildfigur über Helmwulst.
  18. Hier fälschlich ein Schrägbalken; Helmzier: zwei Büffelhörner. Das korrekte Wappen des meißnischen Niederadelsgeschlechts von Wahren dagegen: gespalten und überzogen von einem Schrägbalken; Helmzier: zwei mit einem Balken belegte Büffelhörner; vgl. Siebmacher Si1, 163. Eine falsche Darstellung des Wappens findet sich auch auf dem Epitaph des Christoph von Wahren von 1589 in der Waldenburger Kirche (nr. 444).
  19. Springender Marder (Zobel), in den Vorderläufen einen unkenntlichen Gegenstand haltend, über erniedrigtem und mit zwei sechsstrahligen Sternen belegten Balken; Helmzier: der Marder wachsend über einem Helmwulst.
  20. Ohne Oberwappen.
  21. Oberhalber bärtiger Mann mit Heidenmütze, mit Pfeil und Bogen schießend; Helmzier: über einem Helmwulst die Schildfigur wachsend.
  22. Lilie; Helmzier: Lilie zwischen zwei Büffelhörnern.
  23. Zwei gekreuzte gestümmelte Zweige; Helmzier: über einem Helmwulst ein wachsender Hirsch.
  24. Wachsender gekrönter Löwe über Zinnenmauer, in der erhobenen Rechten einen Hammer haltend; Helmzier: der wachsende Löwe über einem Helmwulst.
  25. Greif auf Dreiberg, Klöpfel und Meißel haltend; Helmzier: über einem Helmwulst die Schildfigur wachsend.
  26. Gespalten, vorn ein aufgerichteter Bär, hinten ein nach rechts ausgebogener Schrägbalken; Helmzier: wachsender Bär zwischen zwei Büffelhörnern.
  27. Mühlrad. Ohne Oberwappen.
  28. Lilie über Dreiberg; Helmzier: über einem Helmwulst das Schildbild zwischen zwei Büffelhörnern.
  29. Waagerecht gelegter Rosenzweig, aus dem nach oben drei Blüten und zwei Blätter und nach unten eine Blüte hervorwachsen. Ohne Oberwappen.
  30. Aus einer Krücke hervorwachsende Lilie; Helmzier: Lilie zwischen zwei Büffelhörnern.
  31. Aus Schildfuß hervorwachsender bärtiger Mann mit schmalkrempigem Hut, in der Rechten eine dreiblättrige Pflanze haltend, die Linke in die Hüfte gestützt; Helmzier: über einem Helmwulst der wachsende Mann ohne die Pflanze zwischen einem geteilten Flug, mit beiden Händen an die Flügel greifend.
  32. Quadriert und mit Mittelschild (Bayern) belegt, 1/4. Löwenstein (hier fälschlich ein steigender gekrönter Löwe auf Dreiberg), 2/3. Scharfeneck.
  33. Englert, Waldenburg 221 deutet das Medaillon dagegen als nachträgliche Zutat. Diese Möglichkeit erwägt auch bereits Buchheit, Wiedergewonnenes Kulturgut 353.
  34. Grünenwald, Rathauspokal (wie unten) weist aufgrund dieser Technik auf mögliche Augsburger Einflüsse hin.
  35. Vgl. Buchheit, Wiedergewonnenes Kulturgut 348: „… Verse, die ihr Entstehen beinahe einem fleißigen Exerzieren im Rumtrunk des Bechers verdanken könnten“.
  36. Vgl. Hermann Meyer, Die schweizerische Sitte der Fenster- und Wappenschenkung vom XV. bis XVII. Jahrhundert. Nebst Verzeichniss der Zürcher Glasmaler von 1540 an und Nachweis noch vorhandener Arbeiten derselben. Eine kulturgeschichtliche Studie, Frauenfeld 1884; Dietrich Rentsch, Glasmalerei, in: Renaissance im dt. Südwesten 1, 241–302. Vgl. auch exemplarisch die Wappenscheibenstiftungen für das Rathaus Großbottwar 1557/58: DI 25 (Ludwigsburg) nr. 305; für das Sindelfinger Rathaus: DI 47 (Böblingen) nr. 198; ferner Markus Otto, Die Wappenscheiben in den Rathäusern von Wildberg und Nagold, in: Schwäbische Heimat 18 (1967) 157–174.
  37. Grünenwald, Rathauspokal (wie unten) geht dagegen davon aus, daß die Wappenscheiben tatsächlich gestiftet wurden und der Pokal lediglich ein nachträglicher Ersatz für die (mittlerweile zerstörten?) Fenster war.
  38. Vgl. bereits Buchheit, Wiedergewonnenes Kulturgut 350–352.
  39. Ebd.; Pfedelbach 1987, 59.
  40. Buchheit, Wiedergewonnenes Kulturgut 351.
  41. Vgl. das Grabmal von Olnhausens Vater Oswald, der dasselbe Amt ausgeübt hatte, in der Pfarrkirche in Unterheimbach (nr. 373).
  42. Ebenfalls zum neuensteinischen Anteil gehörte Gnadental (Schultheiß Meurer).

Nachweise

  1. Marc Rosenberg, Studien über Goldschmiedekunst in der Sammlung Figdor, Wien 1911, 63–65.
  2. Buchheit, Wiedergewonnenes Kulturgut 348–353 (m. Abb.).
  3. Schmidt, Hohenlohe Waldenburg (KrAHK, Manuskriptenslg. 10.14.9) 199f. (nach Buchheit).
  4. Elisabeth Grünenwald, Der Waldenburger Rathauspokal, in: Hohenloher Chronik 2 (1954) Nr. 4, 2.
  5. Karl Schumm, Waldenburg. 700-Jahr-Feier, in: FS zur 700-Jahr-Feier 19–52, hier: 29.
  6. Rauser, Waldenburger Heimatbuch 95f.
  7. Renaissance im dt. Südwesten 2, 653f. Nr. L67 (m. Abb.).
  8. Englert, Waldenburg 219–221 (m. Abb.).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 398 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0039803.