Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 73: Hohenlohekreis (2008)
Nr. 256 Öhringen, Friedhofskapelle St. Anna 1546
Beschreibung
Grabplatte des Hans (?) Koch. Im Chor im Boden, erste Reihe von Westen, fünfte Platte von Norden. Roter Sandstein. Umschrift zwischen Linien; in der oberen Hälfte des Felds ein Wappen in Flachrelief. Bestoßen; linke obere Ecke durch den Kanzelaufgang geringfügig verdeckt; am linken Rand größere Abplatzung (Schriftverlust).
Siehe Lageplan.
Maße: L. 184, B. 90,5, Bu. 8 cm.
Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.
ANNO · DOMINI · 1546 · / AN · DER · HAILIGEN · DREI · KVNIG · ABENT · / JST · GESTORBE · / DER · ERBAR · [. .]ṆS · KOCH · DEM · GOT · GNAD ·
Datum: 5. Januar 1546.
Koch1. |
Anmerkungen
- Nebeneinander vorn ein senkrecht gestellter Haken, hinten zwei gekreuzte Kochlöffel.
Nachweise
- Birkenstock 15 Nr. 10.
Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 256 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0025609.
Kommentar
Die Inschrift ist wenig sorgfältig mit schwankender Ausrichtung der Schäfte eingehauen. Die meisten Buchstaben zeigen die für die Frühhumanistische Kapitalis typischen schmalen Proportionen, dagegen sind N (mit ausgebuchtetem Schrägschaft) und T zumeist sowie G gelegentlich auffällig breit. A hat einen einseitig nach links überstehenden, oft schräggestellten Deckbalken und mitunter einen geknickten Mittelbalken. D hat einen verkürzten Schaft, E ist kapital mit gleich langen Balken oder zweibogig. Neben I, dessen Schaft häufig ausgebuchtet ist, kommt auch einmal am Wortanfang J longa mit geschwungenem Schaft und gekrümmtem Deckbalken vor. O ist spitzoval; die steile Cauda des R ist gerade oder leicht gekrümmt. Besonders auffällige Einzelformen sind das K, dessen oberer Schrägbalken zu einem kleinen Bogen geschlossen und zum Schaft zurückgeführt ist, sowie das fast kreisrunde unziale D mit eingestelltem Zierschaft am Ende der Inschrift. Die Worttrenner-Quadrangel sind oben und unten mit Zierhäkchen versehen. Vom selben Steinmetzen stammen die Inschriften nrr. 257–259 und wahrscheinlich auch nr. 251. Der stark beschädigte Vorname läßt sich angesichts der noch erkennbaren Schriftreste und des zur Verfügung stehenden Raums wohl nur zu HANS ergänzen.