Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 224 Kloster Schöntal (Gde. Schöntal), Kloster, Kreuzgang 1534

Beschreibung

Grabplatte des Philipp von Berlichingen. Im Ostflügel des Kreuzgangs, als 26. Stein von Norden an der Wand aufgerichtet; ursprünglich im Boden des Ostflügels als 15. Grabplatte von Norden1. Sandstein. Umschrift zwischen Linien; im Feld Vollwappen in Flachrelief. Stark abgetreten, Ränder ausgebrochen und stellenweise ergänzt. In der Fußleiste ist die Inschrift fast völlig zerstört.

Ergänzungen nach Kremer.

Siehe Lageplan.

Maße: L. 161,5, B. 74,5, Bu. 5,5–6,1 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Kapitalisversal.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Heilbronn [1/1]

  1. Anno domini / 1 · 5 · 34 am 27a) tag augusti starb der ẹḍel vnd / [Ehrnvest Philips vonn / Berlich]iṇgenb) der aḷṭc) dẹm got gnad

Wappen:
Berlichingen.

Kommentar

Mangelhafte Platzaufteilung zwang den Steinmetz mehrfach zu ungleich großen Wortabständen. Auffällige Schriftmerkmale sind: g mit waagerechtem „Deckbalken“, der den Schaft im rechten Winkel durchschneidet, langes s mit waagerecht umgebrochener Fahne und t mit sehr tief sitzendem Balken. Bemerkenswerte Ziffernformen sind die eckige schlingenförmige 4, z-förmige 2 mit leicht linksschrägen Balken und lambdaförmige 7. Der einzige noch sichtbare, wenngleich stark abgeriebene Versal am Beginn der Inschrift scheint ein kapitales A ohne Verzierung zu sein.

Zu Philipp von Berlichingen vgl. sein Epitaph (nr. 225). Der Angabe des Todestages in der vorliegenden Inschrift dürfte der Vorzug zu geben sein vor dem abweichenden Datum (20. August) auf dem Epitaph, das vermutlich erst in einigem zeitlichen Abstand nach dem Tod Philipps entstanden ist.

Textkritischer Apparat

  1. 21. Müller/Stöcklein.
  2. Philippß Von Berlichingen Müller/Stöcklein.
  3. der Alt Müller/Stöcklein; fehlt Kremer.

Anmerkungen

  1. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 22r.

Nachweise

  1. Kremer (WLB HB XV 68) p. 271 (fol. 138r neu).
  2. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 22r.
  3. Berlichingen-Rossach, Denkmale 298.
  4. Ders., Götz 725.
  5. Schönhuth, Burgen … Württembergs IV, 226.
  6. OAB Künzelsau 788.
  7. Kdm. Künzelsau 353.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 224 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0022407.