Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 182† Kloster Schöntal (Gde. Schöntal), Kloster, Kreuzgang 1514

Beschreibung

Grabplatte des Martin von Sickingen. Um 1698 noch im Ostflügel des Kreuzgangs „under denen vonn Berlichingen“1 als dritte Grabplatte von Norden2, wurde die Grabplatte vermutlich im Zuge des barocken Neubaus des Kreuzgangs beseitigt. Gestaltung unbekannt.

Inschrift nach Hebenstreit.

  1. Anno D(omi)ni m uc und xiua) iahrb) Vff Visitationis Mariae ist Verschieden der Edel vnd Vest Martinc) Von Sickingen der Jünger desz Seele Gott genedig sey Amen .

Datum: 2. Juli 1514.

Kommentar

Martin von Sickingen gehört der in der Mitte des 14. Jahrhunderts begründeten Reinhardischen Linie seines Geschlechts an. Seine Eltern sind der kurmainzische Amtmann zu Amorbach und Wildenburg Heinrich II. von Sickingen und Cuse von Dann3. In erster Ehe war er mit Margarethe Rüdt von Bödigheim verheiratet4. In zweiter Ehe heiratete er dann Margaretha, eine Tochter Kilians von Berlichingen († 1498). Diese zweite Eheschließung, die sein Begräbnis inmitten der Berlichingen-Grablege in Schöntal erklärt, dürfte um 1500 erfolgt sein; Margarethas erster Mann, Hans von Aschhausen, war 1496 gestorben5. Mit Martin starb die Reinhardische Linie der Sickinger aus.

Textkritischer Apparat

  1. Schreibung der Jahreszahl konjiziert aus den verschiedenen Lesarten: 1514 Hebenstreit; Kremer (nur Angabe des Sterbejahres und des Todestages nach der Grabplatte, ohne Wiedergabe der Inschrift); MCC . und XLII . Müller/Stöcklein. Die Wiedergabe der Zahlzeichen ist demnach bei Müller/Stöcklein näher am Original, auch wenn durch die offensichtlich bereits erheblichen Abnutzungsschäden Verlesungen von u zu cc und von xiu zu xlii unterlaufen sind.
  2. Jar Müller/Stöcklein.
  3. Friderich Müller/Stöcklein; Friedrich OAB Künzelsau. Die Verlesung läßt sich paläographisch nicht nachvollziehen.

Anmerkungen

  1. Kremer (WLB HB XV 68) p. 252 (fol. 128v neu).
  2. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 21r.
  3. Vgl. Möller, Stamm-Taf. II, Taf. LXXVII.
  4. Ebd.
  5. Ulmschneider, Götz 236.

Nachweise

  1. Kremer (WLB HB XV 68) p. 252 (fol. 128v neu).
  2. Hebenstreit (StAL B 503 II Bü 10) p. 70.
  3. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 21r.
  4. OAB Künzelsau 787 (angebl. nach Hebenstreit, tatsächl. aber nach Müller/Stöcklein).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 182† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0018204.